Jetzt wird Sammelklage geprüft

"15.000 € abgezogen" – Bauer klagt Molkerei und gewinnt

Erfolg für einen Landwirt: Er zog gegen die SalzburgMilch vor Gericht und gewann. Dem Bauern war ein großer Teil des Milchpreises abgezogen worden.
Oberösterreich Heute
02.10.2025, 16:58
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Eine Branche stöhnt besonders unter der Klimakrise: die Landwirtschaft. Die extremen Wetterbedingungen – einerseits enorme Trockenheit, andererseits wochenlanger Regen – machten ihnen heuer einen dicken Strich durch die Ernterechnung.

Was die ohnehin angespannte Situation noch zusätzlich verschärft hat: Die Kostenschere ging zuletzt international immer weiter auseinander. Strenge Auflagen sowie hohe Energie- und Produktionskosten kratzen am gesamten Sektor.

Ein agrarischer Bereich ist seit Jahrzehnten stark umkämpft: die Milchproduktion. Jetzt berichtet u.a. der ORF, dass auf Bauern in ganz Österreich ordentlich Druck ausgeübt worden sein soll. Hintergrund: die Zertifizierung ihrer Ware mit dem bei Konsumenten beliebten "Tierwohl plus"-Siegel.

Ein Landwirt aus Frankenmarkt (Bez. Vöcklabruck) wollte sich das nicht gefallen lassen. Er stieß sich am viel höheren bürokratischen Aufwand und lehnte das Siegel ab.

Drastische Konsequenzen

Die Konsequenzen waren drastisch: Die zu beliefernde SalzburgMilch habe ihm plötzlich Geld abgezogen. Seine Molkerei habe ihm plötzlich weniger Geld gezahlt, berichtet Anwalt Andreas Haselbrunner. "Für eineinhalb Monate wurden ihm 15.000 Euro in Abzug gebracht."

Daraufhin klagte der Betroffene das Unternehmen und bekam recht. "Der Bauer muss nicht im Nachhinein weitere Dinge akzeptieren, die nicht im Vorhinein im Vertrag vorgesehen waren", erklärt Haselbrunner. Und: Die Molkerei sei im Gegenzug verpflichtet, bis zum Ende der Laufzeit die Milch zum vereinbarten Preis abnehmen.

"Richtungsweisendes Urteil"

Die IG-Milch, eine unabhängige Gemeinschaft für faire Preise und Bedingungen, spricht von einem "richtungsweisenden Urteil". Jetzt wird über eine Sammelklage nachgedacht.

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