Die Lage ist paradox: In Niederösterreich läuft die Erdäpfel-Haupternte 2025 auf Hochtouren, zusätzlich sind noch österreichische Frühkartoffeln (Heurige) verfügbar. Dennoch bietet ein großer Diskonter importierte Erdäpfel aus Frankreich an. Für die Landwirtschaftskammer Niederösterreich und die Interessengemeinschaft Erdäpfelbau (IGE) ist das unverständlich.
"Wir Bäuerinnen und Bauern stehen bereit, Österreich das ganze Jahr über mit Erdäpfeln bester Qualität zu versorgen. Wer jetzt auf Importe setzt, gefährdet die Stabilität der heimischen Produktion", sagt Lorenz Mayr, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich.
Die Kritik: Importierte Erdäpfel bedeuten nicht nur lange Transportwege und zusätzliche CO₂-Belastung, sie schwächen auch die heimische Landwirtschaft. Nach zwei Jahren knapper Versorgung ist heuer erstmals wieder eine ganzjährige Versorgung mit österreichischen Erdäpfeln gesichert – Importe sind daher aus Sicht der Bauern überflüssig.
Auch der Handel sei gefordert, betont IGE-Obmann Franz Wanzenböck: "Wir bedanken uns bei jenen Handelsketten, die zu uns heimischen Bäuerinnen und Bauern stehen und österreichische Ware anbieten. Das ist Solidarität mit den bäuerlichen Betrieben und ein Bekenntnis zur regionalen Versorgungssicherheit."
Die Botschaft der Landwirtschaftskammer Niederösterreich an die Konsumenten: Beim Einkauf bewusst auf das AMA-Gütesiegel achten – und damit österreichische Erdäpfel statt Importware wählen.