Niederösterreich
Baumeister soll Familien um eine Mio. € betrogen haben
Ein Baumeister (37) soll in NÖ mehrere Häuslbauer abgezockt haben. Dabei entstand den Opfern ein Schaden von über 1,11 Millionen Euro.
Wegen gewerbsmäßig schweren Betruges musste ein gebürtiger Wiener gestern am Landesgericht in Wiener Neustadt vor einen Schöffensenat.
Anzahlungen als privat verbucht
Der 37-jährige gelernte Tiefbau-Spezialist hatte sich als Baumeister selbstständig gemacht und sanierte oder baute Einfamilienhäuser im Bezirk Mödling.
Dabei soll der Angeklagte von zahlreichen Bauwilligen Anzahlungen kassiert haben. Das Geld wurde laut Anklage aufs Firmenkonto gelegt, als Betreff wurde „privat“ statt zum Beispiel „Anzahlung Familie xy“ angegeben.
80.000 für null Leistung
Von insgesamt zwölf Baustellen gab es an zumindest sieben Standorten Probleme. Unter anderem soll der 37-Jährige 80.000 Euro Anzahlung entgegengenommen und dafür keinen Finger gerührt haben, bei einem Haus entstand ein Schaden von 150.000 Euro aufgrund diverser Mängel. Gesamtschadenssumme laut Anklage: 1.110.422 Euro.
Auch mit der Krankenkasse und Arbeiterkammer bekam der Angeklagte Probleme: Während er sich selbst 3.000 Euro im Monat ausbezahlte, sollen die vier Mitarbeiter zu wenig erhalten haben. Die Folge: Insolvenz, Konkurs des Betriebes.
"Bin Nackerpatzerl"
Warum er den Verwendungszweck nie richtig angeführt habe, wollte die Richterin wissen. „Buchhalterisch bin ich ein Nackerpatzerl“, so der Angeklagte.
Ein Urteil soll am heutigen Mittwoch erfolgen, dem Bauherrn drohen im Falle einer Verurteilung bis zu zehn Jahre Haft, es gilt die Unschuldsvermutung.