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Baumgartner hängt Extremsport an den Nagel

Heute Redaktion
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Bild: AFP

Nach fünf Jahren hat sich Felix Baumgartner endlich seinen Lebenstraum erfüllen können und schrieb mit seinem freien Fall aus der Stratosphäre Geschichte. Nach dem enttäuschenden ersten Versuch, der nach mehrmaligem Verschieben, letztendlich abgebrochen wurde, hat es der Salzburger geschafft. Weil er im Extremsportbereich nahezu alles erreicht hat, wird er sich jetzt auf neue Projekte abseits der Gefahr konzentrieren.

, will er sich jetzt auf neue Projekte abseits der Gefahr konzentrieren.



+++ So tickt Felix Baumgartner +++


Ein zentrales Ziel der Mission "Red Bull Stratos" war es, wichtige Daten für die Wissenschaft zu sammeln. Sie sollen in Zukunft die Sicherheit in der Raumfahrt erhöhen. Dies wurde erreicht und somit hat nicht nur sich selbst und Red Bull einen Gefallen getan.

Weil aus heutiger Sicht unmöglich scheint, wird Baumgartner aller Voraussicht nach den Raumanzug an den Nagel hängen. "Ich höre auf mit dem Extremsport. Ich werde als Rettungshubschrauberpilot arbeiten und halbjährlich in den Alpen und in Kalifornien tätig sein", sagte er noch am Sonntag nach seinem erfolgreichen Rekordflug. Der ehemalige „Daredevil“ (engl. für Draufgänger) stellt sich dabei auch auf ein ruhigeres Leben ein - „keine E-Mails, keine Telefonate“. Die 40 für Montag geplanten Interviews sagte Baumgartner ab.

Wird jetzt geheiratet?

Schon im Vorfeld des Stratosphärensprungs hatte Baumgartner angklingen lassen, dass er als Rekordjäger und Extremsportler zurücktreten will, sollte die Mission gelingen. Neben beruflichen scheinen nun auch private Ziele wichtig. Schon beim ersten, missglückten Start letzten Dienstag gingen Gerüchte um, .

Das nahe Ziel heißt jedoch, wieder Kraft zu tanken. Und das soll in Arbon am Bodensee passieren, wo Baumgartner zusammen mit Nicole wohnt. Einen offiziellen Empfang für Baumgartner hat der Ort nicht geplant.

Baumgartner wird sich in der Schweizer Kleinstadt optimal erholen können. "Hier kann er so richtig seine Seele baumeln lassen und runterfahren. Es gibt keine hohen Gebäude oder Berge, die ihn für einen Basejump oder Ähnliches in Versuchung führen könnten", sagte die Tourismusverantwortliche Arbons auf "blick.ch".

Buch erscheint im März

Was ein Mensch erlebt, der aus 39.000 Metern Höhe und mit 1.342 km/h auf die Erde zurast, wie er sich auf so ein Ereignis vorbereitet und was ihn antreibt, das kann man ab 12. März 2013 in Felix Baumgartners Buch "Himmelsstürmer - Mein Leben im freien Fall" nachlesen. Das gab am Montagabend der Piper Verlag München in einer Aussendung bekannt.

Der österreichische Extremsportler wird darin von seinem Sprung von der Christus-Statue in Rio de Janeiro 1999 berichten, vom Flug über den Ärmelkanal 2003, von seinem Sturz 2007 vom höchsten Bürogebäude der Welt in Taiwan und von weiteren Pioniertaten – umgesetzt unter "haarsträubenden, teils illegalen Umständen", wie der Verlag schrieb.

Salzburger Heimat badet in Patriotismus

und in seiner Salzburger Heimat ist man ebenfalls mächtig stolz. "Ich bin sehr glücklich, dass der Sprung gelungen ist", sagte Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden. "Das ist schon ein Wahnsinn, was sich der traut, es ist unglaublich."

Salzburgs Landeshauptfrau Gabi Burgstaller hat die Live-Übertragung des Sprungs mit Spannung verfolgt. "Ich gratuliere persönlich und im Namen des Landes zu dieser tollen Leistung." Die Anerkennung gebühre neben Baumgartner dem gesamten Stratos-Team. Dass der Extremsportler Salzburger sei und auch Red Bull seinen Sitz im Bundesland hat, lasse bei vielen Lokalpatriotismus aufkommen.