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Bayern-Star freute sich über verlorenes Finale

Druck im Profi-Fußball – dieses "Tabu-Thema" greift nun auch Ex-Bayern-Star Markus Babbel auf. Mit einem bemerkenswerten Geständnis.

Heute Redaktion
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Per Mertesacker machte vor wenigen Wochen den Anfang. Der Arsenal-Verteidiger erzählte dem "Spiegel", dass ihm der Druck im Profi-Geschäft zu viel wird. "Alle sagen, ich solle das letzte Jahr richtig auskosten. Aber am liebsten sitze ich auf der Bank, noch lieber auf der Tribüne", sagt der 33-Jährige. "Irgendwann realisierst du, dass alles eine Belastung ist, körperlich und mental. Dass es null um Spaß geht, sondern dass du abliefern musst."

Auch die ÖFB-Stars David Alaba und Marko Arnautovic kennen die Thematik. "Es gibt genug Spieler, die vor dem Match kotzen müssen oder Schwindelanfälle haben", verrät der West-Ham-Star.

Nun meldet sich ein weiterer Kicker zu Wort: Ex-Bayern-Star Markus Babbel. Der deutsche Europameister von 1996 berichtet im "kicker" über sein Druck-Empfinden im Champions-League-Finale 1999. Zur Erinnerung: Die Bayern führten gegen Manchester United bis zur 91 Minute mit 1:0, ehe die "Red Devils" die Partie mit zwei späten Toren drehten.

"Froh, als United zum 2:1 traf"

"Für mich war es immer das Größte, die Champions League zu gewinnen, wertvoller als eine EM oder WM. Als ich mit Bayern 1999 endlich im Finale stand, war ich an dem Tag mental völlig kaputt", sagte Babbel. "Ich war froh, als Manchester United das 2:1 geschossen hat. Beim 1:1 in der Nachspielzeit dachte ich: oh, nein! Und jetzt noch Verlängerung. Ich kann nicht mehr. Das 1:2 nur Sekunden später war fast befreiend. Im Nachhinein fand ich es so schade, dass ich mich so unter Druck setzte und dieses Finale, das ich mir so sehr gewünscht hatte, gar nicht genießen konnte."

(red.)

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