Lehrer, Verkaufsleiter

Bayerns Klub-WM-Start gegen ein Amateurteam

Bayern München startet am Sonntag in die Klub-WM. Der Auftaktgegner des deutschen Topklubs ist aber anders, als jeder andere Klub: ein Amateurteam.
Sport Heute
13.06.2025, 13:40
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Die Bayern starten mit einem ungleichen Duell in die erste Auflage der neuen Klub-WM. Am Sonntag (18 Uhr österreichischer Zeit) geht es in Cincinnati gegen Auckland City FC, den einzigen Verein aus Ozeanien, der sich einen Platz unter den 32 qualifizierten Teams sichern konnte. Dabei ist der Klub aus Neuseeland ganz anders, als die Schwergewichte, die ebenso im Konzert der Großen mitspielen.

Das zeigt sich bereits beim Blick auf den Kader-Marktwert. Der beträgt lediglich 4,58 Millionen Euro. Zum Vergleich: Bei den Bayern sind es 903 Millionen Euro – knapp 200 Mal so viel. Der Grund dafür ist eindeutig, beim Ozeanien-Vertreter handelt es sich nämlich nicht um eine Ansammlung hochbezahlter Profis, sondern um ein Amateurteam.

90 Euro pro Woche

Die Spieler des Klubs gehen allesamt einem Job nach. Trainings gibt es nur am Abend, die Spiele am Wochenende steigen vor ein paar hundert Fans. All das erinnert mehr an Regionalliga-Fußball in Österreich, als an die ganz große Bühne der Weltsportart Nummer eins.

So ist etwa Angus Kilkolly, Stürmer des Klubs, im Brotberuf Verkaufsleiter für Elektrowerkzeuge. Der 29-Jährige hat sich für das Fußball-Großevent sogar Urlaub genommen, und das unbezahlt. Denn so viele Tage, wie er bräuchte, hat er gar nicht mehr übrig. Trotzdem ist es ihm das wert, wie der Stürmer gegenüber "AFP" erklärte. "Für uns ist es ein Traum, gegen diese Mannschaften zu spielen. Auf demselben Spielfeld zu stehen, ist schon ein bisschen verrückt", so Kilkolly, der gerne mit Bayerns Starstürmer Harry Kane das Trikot tauschen würde. "Ich denke, er verdient in einer Woche mehr, als ich in einem Jahr", so der Verkaufsleiter. Er und seine Teamkollegen erhalten demnach eine Aufwandsentschädigung von 90 Euro pro Woche.

Lehrer, Studenten, Verkaufsleiter

Und die anderen Spieler von Auckland City? Das sind Immobilienmakler, Lehrer oder noch Studenten. Die "teuersten" Kicker im Verein sind Kapitän Mario Ilich und Linksverteidiger Nathan Lobo, jeweils mit 275.000 Euro. Trotzdem ist Auckland City kein unbeschriebenes Blatt im Weltfußball, denn der Verein hat bereits 13 Mal die Champions League Ozeaniens gewonnen, ist deshalb schon zum 13. Mal für die Klub-WM qualifiziert. Zuletzt schlugen sie im Endspiel Hekari United aus Papua-Neuguinea  mit 2:0. Zwar gibt es in Neuseeland mit Auckland FC, Wellington Phoenix und New Zealand Knights drei Profi-Vereine, die spielen aber allesamt in der australischen A-League und gehören damit nicht zum ozeanischen Kontinentalverband. Fußball spielt in Neuseeland nur eine untergeordnete Rolle. Rugby überstrahlt alles.

Trotzdem sind die Ziele des Amateur-Klubs ambitioniert. "In Neuseeland kassieren wir nicht viele Tore, daher ist es unser Ziel, auch bei der Klub-WM nicht zu viele Tore zu kassieren", meinte Kilkolly nun.

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