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Becker: Haus der Mutter fast an Betrüger verkauft

Heute Redaktion
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Boris Becker war bereits 2011 finanziell am Ende. Aus Verzweiflung wollte er das Haus seiner Mutter verkaufen - an einen der bekanntesten Gauner Deutschlands.

Boris Becker ist pleite - diese Meldung schockte nicht nur ganz Deutschland. Wie nach und nach bekannt wird, ist das weit über 100 Millionen Euro schwere Vermögen des Ex-Tennis-Stars aber bereits seit vielen Jahren Geschichte.

Die Bild-Zeitung berichtet jetzt, dass der 49-Jährige schon im Jahr 2011 sein Elternhaus in Leimen, im dem seine 82-jährige Mutter bis heute wohnt, aus akuter Geldnot verkaufen wollte.

Und zwar nicht an irgendjemanden, sondern an Jonas Köller, einem Gründer der Anlagefirma S & K. Der heute 36-Jährige war damals ein Star am Finanzhimmel, mittlerweile wurde er aber längst als dreister Betrüger entlarvt. Die versprochenen Traum-Renditen seiner Anlagefonds entpuppten sich als pure Fantasie, gemeinsam mit dem zweiten Gründer verprasste Köller das Geld mit Luxus-Sportwagen, rauschenden Festen und Hundenäpfen, die mit Edelsteinen verziert waren.

Beinahe-Deal mit einem heute verurteilten Millionen-Betrüger

Bereits 2011 genoss Köller als Geschäftsmann einen zwielichtigen Ruf. Das hielt Becker aber nicht davon ab, sich am 23. August mit ihm zu treffen. Für einen Kaufpreis von 400.000 Euro wollte der ehemalige Tennis-Profi Köller die Villa samt dem 825 Quadratmeter großen Grundstück verkaufen. Der Kaufvertrag war bereits aufgesetzt - Becker ließ sich darin ein Rückkaufrecht für zwei Jahre zusichern. Außerdem sollte seine Mutter bis zu ihrem Lebensende mietfrei im Haus leben dürfen.

Ein letzter Problem blieb noch: Ein Grundschuldbrief in der Höhe von 825.000 Euro, den Becker selbst eintragen ließ. Der Inhaber dieses Schuldzettels könnte vom Grundstück-Eigentümer ebenjene Summe einfordern - Köller wollte diese Schuld gelöscht wissen. Becker beschwichtigte und erklärte, dass der Schuldzettel keine Gültigkeit mehr habe.

"Geldverbrennen" in der Karibik



Doch das war Köller nicht genug. Doch Becker war auf Tauchstation - uns als er einen Monat später den Schuldzettel noch immer nicht gelöscht hatte, ließ Köller den Deal platzen.

Zu Becker blieb allerdings ein loser Kontakt. 2013 traf Köller, der wegen Untreue in Millionenhöhe zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt wurde, Becker rund um Silvester auf den Bahamas. Sein spöttischer Kommentar: Becker war zum Poker-Spielen, zum "Geldverbrennen" in der Karibik. (AK)