Beckers Bilanz zum 50er: "Mehr richtig als falsch!"

Alles Gute zum Geburtstag! Tennis-Ikone Boris Becker wird heute 50 Jahre alt. Zeit, um eine Zwischenbilanz zu ziehen. Die fällt trotz Skandalen positiv aus.

Eine Legende feiert einen runden Geburtstag. Boris Becker wird heute 50 Jahre alt. Für den Deutschen eine Gelegenheit zu einer Zwischenbilanz. Zwar geriet Becker in den letzten Monaten immer wieder mit Finanzproblemen in die Schlagzeilen, trotzdem gibt er sich nicht unzufrieden.

Große Erfolge



"Wenn ich zurückblicke auf mein Leben, dann habe ich mehr richtig gemacht als falsch", ist Becker überzeugt. Sportlich trifft das zweifellos zu. Die Tennis-Legende triumphierte drei Mal in Wimbledon (1985, 1986, 1989), zwei Mal bei den Australian Open (1991, 1996) und ein Mal bei den US Open (1989). Insgesamt feierte er 49 Turniersiege und erspielte mehr als 25 Millionen Dollar Preisgeld. Trotzdem gab es über ihn nicht nur positive Berichte, sondern auch private Skandale wie die "Besenkammer-Affäre", aus der ein uneheliches Kind hervorging. "Seit mehr als 30 Jahren lebe ich öffentlich, dafür zahlt man einen Preis", meinte Becker in der ARD-Doku "Boris Becker – der Spieler".

Private Pleite

Der Titel ist mehrdeutig. Becker trat zuletzt öfter als Poker-Spieler in Erscheinung – und kämpft gleichzeitig mit seiner finanziellen Situation. Gegen ihn läuft ein privates Insolvenzverfahren, gleichzeitig behauptet er aber: "Es ist irrsinnig zu glauben, ich sei pleite." Zu regelmäßigen Einnahmen verhilft ihm sein neuer Job als "Head of Men's Tennis" im Deutschen Tennis Bund. Privat lebt er allerdings in England – und ist mit seinem Heimatland ziemlich fertig. "Ich fühle mich nicht als Deutscher", stellte er unlängst klar. Und er forderte: "Begrabt mich in Wimbledon."

Talsohle erreicht?



Man darf davon ausgehen, dass "Bobele" vorher noch viele Jahre unter den Lebenden verbringen wird. Näher als der Tod ist wohl das Ende des Insolvenzverfahrens, in Großbritannien üblicherweise nach einem Jahr. Becker weiß: "Ich muss durchhalten. Ich wäre töricht, die Strategie zu ändern. Das Ziel ist das gleiche: Das Spiel zu gewinnen." (gr)