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Bei den Bayern brennt der Hut - Hoeneß zuckt aus

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Blickt man am Tag nach der 0:1-Schlappe gegen Basel auf die deutschen Medien, findet man in den meisten Schlagzeilen die Worte "Bayern" und "Krise". In dieser steckt der deutsche Rekordmeister mittlerweile tief drinnen, denn in der Meisterschaft hinken die Münchner nur hinterher und in der Champions League ist man bereits mit einem Bein aus dem Bewerb. Dazu mischen sich Unstimmigkeiten in der Mannschaft.

Blickt man am Tag nach der 0:1-Schlappe gegen Basel auf die deutschen Medien, findet man in den meisten Schlagzeilen die Worte "Bayern" und "Krise". In dieser steckt der deutsche Rekordmeister mittlerweile tief drinnen, denn in der Meisterschaft hinken die Münchner nur hinterher und in der Champions League ist man bereits mit einem Bein aus dem Bewerb. Dazu mischen sich Unstimmigkeiten in der Mannschaft.

"Es ist schon bedenklich, was hier passiert ist, weil Basel das Spiel verdient gewonnen hat", meinte Bayern-Präsident Franz Beckenbauer nach dem Abpfiff nachdenklich und fügte hinzu: "Das ist nicht der FC Bayern der Vorrunde. Jetzt muss eine Explosion kommen." Auf diese warteten die Zuschauer am Mittwochabend vergeblich. Die Bayern waren weit davon entfernt, die Partie zu dominieren.

Hoeneß: Rasen war schuld

Selbst Ribery und Robben, die den Münchnern schon manche Partie im Alleingang retteten, setzten keine Genieblitze. Uli Hoeneß hatte hierfür bereits eine Ausrede parat: "Der Platz war für unsere technisch gute Mannschaft schwer zu bespielen, dem Gegner ist das entgegen gekommen, der hat ja mit langen Bällen operiert." Dass das Goldtor der Schweizer schön herausgespielt war, dürfte dem Bayern-Präsidenten entgangen sein.

Der frisch eingewechselte Zoua dribbelte die Bayern-Abwehr schwindlig, passte auf den völlig freistehenden Stocker, der zum 1:0-Endstand einnetzte. "Der steht da ganz blank, das darf überhaupt nicht passieren. Das lag am gesamten Abwehrverbund", analysierte Bayern-Coach Jupp Heynckes. Dem pflichtete der ehemalige Erfolgs-Coach der Münchner, Ottmar Hitzfeld, bei: "Badstuber und Boateng haben große Probleme, auch Rafinha. Schon in Freiburg war die Leistung vor der Pause nicht bundesligareif."

Bayern zwischen Druck und Angst

In Freiburg setzte es zuletzt ein 0:0, ein herber Rückschlag im Titelkampf - der Rückstand auf Leader Dortmund beträgt bereits vier Punkte () und am Wochenende folgt ein schweres Spiel gegen Schalke. Der Meistertitel in dieser Saison ist Pflicht, das wurde von den Bayern-Bossen gefordert - zwei Jahre ohne Titel sind nicht vorstellbar in München. Zudem ist das Champions-League-Finale das große Ziel, da es in der heimischen Allianz Arena stattfindet.

Doch sind Alaba & Co eine so eingeschworene Truppe, dass die Bayern das Ruder nochmal herumreißen? Im Moment regiert mehr die Angst. "Basel ist auch in der Lage, auswärts ein Tor zu schießen. Dann müsste man schon drei machen", so Bayern-Goalie Manuel Neuer. Dass Unruhe im Team herrscht, zeigte sich bei der Auswechslung Riberys, der das typische Abklatschen mit dem Coach verweigerte.

Wutrede von Hoeneß

"Das hat mich gewundert. Da scheint einiges nicht zu stimmen", meinte Hitzfeld - möglicherweise ist Heynckes bereits intern angezählt. Hoeneß platzt angesprochen auf diese Situation hingegen der Kragen: "Hört auf mit eurem Scheiß-Handschlag. Jedes Mal dieser Handschlag. Das ist doch scheißegal. Wenn ich auf mich, aufs Spiel sauer bin, dann gebe ich halt mal keinen Handschlag. Sind wir denn hier im Mädchen-Pensionat?"

Eine ähnliche Wutrede durften sich die Bayern-Spieler wohl nach dem Match anhören.