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Beichlers nächstes Bewerbungsschreiben
Versöhnlicher Abschied von Sturm aus der Europa League. Im sechsten Spiel feiern die Blackies gegen Galatasaray den ersten Sieg und den Erhalt von 120.000 Euro Weihnachtsgeld. Im Mittelpunkt steht vor allem ein Mann: Daniel Beichler.
Sturm liefert im letzten Spiel des Jahres eine anständige Leistung ab, siegt letztlich nicht unverdient in einem schon vor Anpfiff sportlich bedeutungslosen Spiel mit 1:0. Goldtorschütze ist Youngster Daniel Beichler, der eine Unachtsamkeit der türkischen Hintermannschaft zu nützen weiß. Beichler lässt damit die Aktie Sturm (erster Erfolg nach acht sieglosen Spielen) sowie seine eigene steigen.
"Jedes Tor macht ihn begehrter", weiß Sportdirektor Oliver Kreuzer, "aber noch hat sich kein einziger Klub bei uns wegen Beichler gemeldet." Angst, sein Juwel vielleicht noch im Winter zu verlieren, hat der Deutsche nicht. "Warum sollte ich die haben? Daniel hat noch eineinhalb Jahre bei uns Vertrag."
Eine Frage der Konsequenz
Einen starken Beichler könnte Sturm im Frühjahr gut gebrauchen. Dann geht es nicht mehr um Europa-League-, sondern nur noch um Meisterschaftspunkte. Die Gründe für das etwas magere Abschneiden (vier Punkte aus sechs Spielen) glaubt Kreuzer zu kennen.
"Wir haben vier Mal mit einem Tor Differenz verloren. Während die gegnerischen Teams unsere Fehler eiskalt ausgenutzt haben, haben wir unsere wenigen Chancen zu selten genutzt. Am Ende hat es an der notwendigen Konsequenz gefehlt."
Ähnlich sieht es Routinier Peter Hlinka, der dem Trip durch Europa jedoch aus Positives abgewinnen kann. "Wir haben viel Erfahrung gesammelt, die uns in Zukunft entgegenkommen wird."
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Franco Foda (Sturm-Trainer): "Ich bin zufrieden. Meine Mannschaft hat zum Abschluss ein tolles Spiel geliefert und hat sich taktisch sehr gut präsentiert. In der ersten Hälfte war ich nicht ganz zufrieden, deshalb bin ich in der Kabine auch laut geworden. Die Mannschaft hat da zu viel reagiert als agiert. Aber der Sieg tut gut und ist gut für das Selbstvertrauen im Frühjahr. Wir hätten aber in der Europa League den einen oder anderen Punkt mehr machen können oder müssen."
Peter Hlinka (Sturm-Mittelfeldspieler): "Ich glaube der Sieg ist verdient, weil wir eine unserer Chancen genützt haben. Von der kämpferischen Leistung her waren wir sehr stark. Von der Europa League nehmen wir die Erfahrung mit, dass wir in Zukunft manche Dinge besser machen müssen. Das werden wir probieren."
Oliver Kreuzer (Sturm-Sportdirektor): "Die Mannschaft hat noch einmal sehr gut gespielt. Das war ein wirklich schöner Abschluss. Das war für die Mannschaft sehr wichtig. Was uns von den anderen Teams unterscheidet, ist, dass sie unsere Fehler ausgenützt haben, wir aber unsere Chancen nicht genützt haben. Diese Effizienz fehlt uns. Unterm Strich können wir aber zufrieden sein."
Frank Rijkaard (Galatasaray-Trainer): "Wir haben gut begonnen, haben dann aber das Gegentor bekommen und versucht, den Ausgleich zu machen. Wir hatten eine große Chance, die haben wir nicht genützt. Danach hat sich Sturm zurückgezogen. Heute hat uns die Qualität und die Kraft zum Ausgleich gefehlt."
SK Sturm Graz - Galatasaray Istanbul Endstand 1:0 (1:0)
UPC-Arena, 14.800, SR Darko Ceferin/SLO.
Tor: 1:0 (21.) Beichler
Sturm: Gratzei - Lamotte, Schildenfeld, Sonnleitner, Kandelaki -
Hölzl, M. Weber, Hlinka, Jantscher (92. Weinberger) - Beichler (93.
Foda), Lavric (70. Bukva)
Galatasaray: Ercetin - Erdem (68. Güngör), Asik, Cetin (73. Balta), Erkin - Keita, Özbek, Akman, Linderoth (64. Sarp), Eylik - Yilmaz