Hoffnung auf Durchbruch

Belém, Bäume, Billionen – Klimagipfel COP30 vor Start

Der Countdown läuft: 50.000 Gäste aus aller Welt reisen in die brasilianische Amazonas-Stadt Belém, um ab Montag für das globale Klima zu kämpfen.
Bernd Watzka
06.11.2025, 10:54
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In Belém, mitten im Amazonasgebiet, beginnt am Montag, 10. November der UN-Klimagipfel COP30. Zehn Jahre nach dem Pariser Klimaabkommen soll in einer der sensibelsten Regionen der Welt über nichts Geringeres als die Zukunft des Planeten verhandelt werden.

Für Österreich nimmt Umweltminister Norbert Totschnig am Gipfel teil. Seine Schwerpunkte sind die EU-Klimaziele für 2035. Er fordert, dass Europa entschlossen handeln muss, um die globalen Klimaziele zu erreichen, und dass die globale Zusammenarbeit der Schlüssel dazu sei.

Klare Verhandlungsziele fehlen

Die Erwartungen an die Konferenz sind weltweit groß - doch klare Ziele fehlen vor Beginn des Gipfels. Die Welt stößt weiterhin zu viel CO2 aus, um die Erderwärmung auf unter zwei Grad zu begrenzen. Das Pariser Abkommen sieht eigentlich vor, sie auf 1,5 Grad zu stoppen.

UN-Generalsekretär António Guterres erklärte kürzlich, dass das 1,5-Grad-Ziel kaum noch erreicht werden könne, da die nationalen Emissions-Reduktionspläne bei Weitem nicht ausreichten. Er appellierte an die Gipfel-Delegierten, "umzusteuern".

Entwicklungsländer wollen fixe Zusagen

Beim Vorjahrs-Gipfel in Baku sagten die Industriestaaten bis 2035 zwar umgerechnet 260 Milliarden Euro pro Jahr für Klimahilfen zu, doch das reiche bei Weitem nicht aus, so Kritiker. Nun drängen Entwicklungsländer auf verbindlichere Zusagen - und auf mehr Geld für den Schutz der Wälder.

Zerstörung tropischer Regenwälder

Die Zerstörung tropischer Regenwälder hat 2024 ein Rekordniveau erreicht: Pro Minute (!) verschwindet weltweit die Fläche von rund 18 Fußballfeldern. Gastgeber Brasilien will das ändern - mit dem geplanten "Tropical Forests Forever Fund". Mehr als 100 Milliarden Euro sollen mobilisiert werden, um Länder dafür zu belohnen, wenn sie ihre Wälder erhalten.

Viele Menschen leben von Rodung

Leicht werden die Vorhaben zum Schutz der Wälder nicht durchzusetzen sein: Viele Menschen im Amazonasgebiet leben von Rodung und Landwirtschaft. Damit Klimaschutz funktioniert, müssen wohl einmal mehr Umwelt, Wirtschaft und soziale Fragen zusammen gedacht werden.

Fakt ist: Ob der Gipfel am Ende tatsächlich Fortschritte bringt - oder nur neue Versprechen -, wird sich in den kommenden Tagen zeigen.

{title && {title} } bw, {title && {title} } Akt. 06.11.2025, 11:37, 06.11.2025, 10:54
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