Vergiss Wetter-App und Prognosekarten: Wer auf den 100-jährigen Kalender schwört, der weiß schon jetzt, wann der Winter kommt - angeblich. Laut dem jahrhundertealten Wetterkalender von Abt Mauritius Knauer ist heuer ein sogenanntes "Venusjahr". Das bedeutet: ein kurzer, milder Herbst, gefolgt von einem früh einsetzenden Winter.
Laut Kalender soll die erste Schnee-Walze am 17. und 18. November übers Land rollen. Besonders in Wien könnte das für Chaos im Frühverkehr sorgen - aber auch für leuchtende Kinderaugen. Bis zum 30. November sind demnach weitere Schneefälle möglich. Die Chance auf weiße Weihnachten? Laut Kalender heuer durchaus gegeben - vor allem, wenn der erste Schnee liegen bleibt.
Der 100-jährige Kalender des deutschen Benediktiner-Abts Mauritius Knauer (1613 od. 1614 bis 1664) orientiert sich am typischen mitteleuropäischen Wetterverlauf, also an gemäßigten Klimazonen mit vier Jahreszeiten. Der Kalender basiert auf einem siebenjährigen Sonnen- und Planetenzyklus und ist nicht wissenschaftlich fundiert.
In den vergangenen Jahren kam der Schnee meist später, gerade in tieferen Lagen. Deshalb wäre eine weiße Decke vor dem 1. Advent ein ziemliches Novum. Aktuelle Wettermodelle sehen die Sache allerdings entspannter: Der November präsentiert sich in Österreich bisher mild, Schnee gibt’s vor allem in höheren Lagen - durchgehender Schneefall in Wien ist aktuell unwahrscheinlich.
Der 100-jährige Kalender erfreut sich auch heute noch großer Beliebtheit. Viele Menschen vergleichen die alten Regeln gerne mit dem "echten" Wetter und freuen sich, wenn's Übereinstimmungen gibt. Ob die Schnee-Walze nun tatsächlich auf den Tag genau anrollt, zeigt sich in wenigen Tagen. Fakt ist: Ob Mythos oder Meteorologie - wenn am 17. November dicke Flocken fallen, hat der alte Kalender wieder einmal recht behalten.
Wetter und Klimawandel
Der Klimawandel macht das Wetter grundsätzlich extremer: Hitzeperioden werden häufiger und länger, Regen fällt seltener - aber heftiger. Es kommt öfter zu Dürren, Überschwemmungen und Stürmen. Durch die Erwärmung speichert die Atmosphäre mehr Feuchtigkeit, was Unwetter verstärken kann.
