Kreuzbandriss, Knorpelabbruch, Meniskusschaden: Für Benjamin Raich ist die Ski-WM in Garmisch-Partenkirchen und auch die restliche Weltcup-Saison gelaufen. Der Pitztaler verletzt sich im Teambewerb schwer am linken Knie. Er wurde bereits operiert, Pause: sechs Monate! Benni zu Marlies: "Du hilfst mir, wenn du gut fährst".
Der Sport wurde wieder zur Nebensache. In einem dramatischen Finish verlor Österreich beim Teambewerb in Garmisch-Partenkirchen WM-Gold an Frankreich. Der Ausfall von Benjamin Raich im Duell mit dem Kroaten Natko Zrncic-Dim wäre noch zu verkraften gewesen. Doch leider verletzte sich der Tiroler bei einem Fahrfehler auch schwer am linken Knie. Er konnte noch selbst ins Tal fahren, humpelte anschließend durch den Zielbereich.
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Traurige Gewissheit nach Untersuchung in der Heimat
Der 32-jährige ÖSV-Star verletzte sich gleich in seinem ersten Lauf schwer. "Mich hat es bei dem einen Tor ausgehoben, dann hatte ich am linken Fuß keine Spannung. Da habe ich mich wohl am Knie verletzt", sagte Raich in einer ersten Reaktion. Leider bestätigten sich später die schlimmen Vermutungen.
Wie bei einer Untersuchung in Innsbruck festgestellt wurde, erlitt Raich einen Riss des linken vorderen Kreuzbandes, einen Knorpelabbruch des äußeren Schienbeinkopfes und einen Teileinriss des äußeren Meniskus. Der Tiroler wird bereits heute operiert. Das vordere Kreuzband wird dabei durch eine körpereigene Sehne ersetzt. Ein halbes Jahr Zwangspause ist die erste vorsichtige Schätzung der Ärzte.
OP im Sanatorium Innsbruck
Noch am Nachmittag wurde der Pitztaler im Innsbrucker Sanatorium Kettenbrücke der Barmherzigen Schwestern operiert. Das vordere Kreuzband wurde durch ein körpereigenes Sehnentransplantat ersetzt, der Außenmeniskus mit einer Naht fixiert, eine Knorpelbohrung war nicht erforderlich. Dr. Karl Golser vom Unfall-Chirurgenteam: „Die Operation war komplikationsfrei und hat 45 Minuten gedauert. Ich gehe davon aus, dass Herr Raich in sechs Monaten wieder voll Skifahren wird können.“
Dabei soll ihm auch Freundin Marlies Schild helfen. Die Salzburgerin war nach der Diagnose kurz im Schock, wollte sogar den Riesentorlauf am Donnerstag auslassen. Ein Telefonat mit ihm beruhigte sie. „Er hat gesagt: Du sollst gut fahren – so hilfst du mir am meisten.“
Verletzungsserie geht weiter
Die ÖSV-Herren mussten in den letzten Wochen eine Serie an Ausfällen hinnehmen. Seit 20. Jänner hatten sich Hans Grugger, Mario Scheiber, Georg Streitberger und Marcel Hirscher verletzt. Grugger wurde gestern wieder die Schädeldecke eingesetzt, nachdem diese zur Druckminderung entfernt worden war. Die Ärzte sind zuversichtlich, dass Gruggers Heilung weiterhin rasch voran schreitet.
