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Bereits 500 Festnahmen bei der EM

Heute Redaktion
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Seit Beginn der Fußball-EM sind in Polen mehr als 500 Personen wegen Zwischenfällen in Stadien und Fanzonen festgenommen worden. Unter den 153 festgenommenen Ausländern stellten Russen (92) und Kroaten (16) die größte Gruppe, sagte der polnische Innenminister Jacek Cichocki am Dienstag in Warschau.

Größte Herausforderung für die Polizei sei neben dem Eröffnungsspiel die Begegnung zwischen Polen und Russland am 12. Juni gewesen. Vor und nach dem Spiel kam es zu Ausschreitungen von Hooligans beider Länder, bei denen 20 Menschen verletzt wurden.

Die meisten Fans hätten allerdings friedlich gefeiert, betonte Cichocki mit Blick auf die Gesamtzahlen: In der Gruppenphase besuchten insgesamt fast drei Millionen Fans die Stadien und Fanzonen in Polen. Für die Sanitäter gab es in dieser Zeit rund 1.500 Einsätze.

Fans schlagen zurück

Nach den blutigen Auseinandersetzungen zwischen der polnischen Polizei und Hooligans vergangene Woche rüsten sich beide Seiten für künftige Konflikte. Während die Sicherheitskräfte ihre neue Strategie beim Spiel zwischen Russland und Griechenland als gelungen betrachten, tauschen die Randalierer Fotos von Zivilbeamten aus, um diese gezielt attackieren zu  können.

"Verdeckte Ermittler in Aktion - ein Familienalbum" überschrieb einer der Hooligans ein Album mit mehreren Dutzend Bildern, das er nach Informationen des Radiosenders TOK FM auf einer einschlägigen Internetseite veröffentlichte. "Beim nächsten Mal müssen wir die sofort eliminieren, sie haben keine scharfen Waffen dabei", empfahl einer der Kommentatoren. Im Laufe des Dienstag, nachdem Medien über die Veröffentlichung berichtet hatten, verschwanden die Kommentare zu den Fotos.

Experten halten die Veröffentlichung für rechtswidrig. Denn die Beamten seien weder "allgemein bekannte Personen", für die das Recht am eigenen Bild eingeschränkt sei, noch würden sie als Element einer größeren Einheit, etwa einer Menschenansammlung, dargestellt, so Jan Bleszynski von der Universität Warschau zur Zeitung Gazeta Wyborcza. Die Polizei gab Journalisten gegenüber keine Auskunft zu den Fotos.

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