In Österreich sind die Einsatzkräfte derzeit besonders in Alarmbereitschaft. Nach dem Amoklauf an einer Grazer Schule trudeln immer wieder falsche Bombendrohungen oder andere Notfälle ein. Da ist es nicht besonders förderlich, sich auch noch mit Fake-Notrufen beschäftigen zu müssen. Die Wiener Berufsfeuerwehr stellt nun klar: Solche Anrufe haben zuletzt in der Hauptstadt abgenommen.
Lange waren Fake-Anrufe bei Restaurants, Friseuren und anderen Dienstleistern in den Sozialen Medien ein Dauerbrenner. Zahlreiche Influencer riefen an, absolvierten währenddessen Challenges und inspirierten Kinder und Jugendliche zum Nachmachen. Soweit nur nervig, aber harmlos. Doch auch bei Polizei, Rettung und Feuerwehr gehen immer wieder Fake-Notrufe ein. Wie der ORF berichtet, gingen in ganz Österreich im Vorjahr 500 solcher Telefonate ein – dabei wurden auch Einsätze verursacht. Einige davon fanden auch in Wien statt, doch wie Christian Feiler von der Wiener Berufsfeuerwehr gegenüber dem ORF erklärt, nehmen diese derzeit ab.
Ein ausschlaggebender Punkt dafür: Handynummern können, auch wenn sie unterdrückt werden, in den Nachrichtenzentralen erkannt werden. Auch den Standort des Anrufers kann man mittlerweile in Erfahrung bringen. Alarmiert man die Einsatzkräfte mit bösartiger Absicht, stellt das einen Straftatbestand dar und wird zur Anzeige gebracht. Bis zu sechs Monate Haft oder eine Geldstrafe über mehrere tausend Euro kann die Folge sein.
Doch nicht immer werden die Einsatzkräfte als Scherz alarmiert. Wie der ORF berichtet, ist Rache hier häufig ein Motiv. Der Täter beabsichtigt, durch den Anruf Vergeltung an einer Person, Institution oder Behörde zu üben, die stellvertretend für den Staat steht. Das is vor allem problematisch, da die Einsatzkräfte bei einem Notruf immer vom Ernstfall ausgehen und sich auf das schlimmstmögliche Szenario vorbereiten. Dadurch werden Einsatzkräfte unnötig aufgehalten und fehlen bei anderen, echten Einsätzen.