Statt vorweihnachtlicher Stimmung herrschen derzeit trübe Aussichten. Die Ereignisse überschlagen sich fast täglich. Vor rund zwei Wochen wurde bekannt, dass TCG Unitech mit Hauptsitz in Kirchdorf an der Krems 882 Mitarbeiter beim AMS gemeldet hat.
Angesichts der wirtschaftlichen Situation tobt jetzt die SPÖ. "Besonders skandalös" sei der Umgang von TCG Unitech mit seinen Mitarbeitern, kritisiert Landesgeschäftsführer Florian Koppler. Wer das Bundesland als "Industrie-Kompetenzzentrum" stärken will, dürfe die Beschäftigten "nicht im Stich lassen" und müsse "aktiv in den Arbeitsmarkt investieren statt Maßnahmen dazu abzulehnen".
"Oberösterreichs wirtschaftlicher Erfolg beruht auf zehntausenden Beschäftigten in der Industrie", so Koppler. OÖ sei auf eine "moderne, zukunftsfähige Industrie" angewiesen.
In wirtschaftlich schwierigen Zeiten würden Beschäftigte Unterstützung brauchen." Statt Beschäftigungsprogramme, sozialökonomische Betriebe oder Frauenberufszentren abzusichern, lässt Schwarz-Blau (Landesregierung; Anm.) diese Projekte finanziell im Stich", alarmiert der Politiker. "Das ist unverantwortlich."
Darüber hinaus brauche es eine "aktive Industriepolitik": "Digitalisierung, Klimawandel, Energiekrise und demografische Veränderungen erfordern zukunftsgerichtete Lösungen statt gestriger Rezepte", betont Koppler. "Einseitige Belastungen" der Beschäftigten, wie Lohnkürzungen, seien der falsche Weg.
Der Autozulieferer TCG Unitech kommt nicht aus den Schlagzeilen. In einem Streit um neue Verträge hat die Geschäftsführung jetzt 882 Mitarbeiter beim AMS vorangemeldet. "Heute" berichtet umfassend über den Fall, der eine ganze Region beschäftigt.
In einer anderen Region, im Innviertel, ist es sogar noch schlimmer. Vier Wochen vor Heiligabend müssen rund 3.600 Beschäftigte bei KTM um ihre Jobs zittern. Der Motorradhersteller ist pleite, die Schulden des Unternehmens mit Hauptsitz in Mattighofen (Bez. Braunau) betragen rund 1,8 Mrd. Euro. Ein Verfahren wurde bereits eröffnet.