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Besser als jeder Bayern-Spieler: Dragovic ist "Mr. Cup"

Leverkusen-Legionär Aleks Dragovic hat Großes vor. Er will als jener Österreicher in die Geschichte eingehen, der in vier Ländern den Cup geholt hat.

Erich Elsigan
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Aleksandar Dragovic in Aktion
Aleksandar Dragovic in Aktion
gepa-pictures.com

Aleksandar Dragovic hat allen Bayern-Spielern und sämtlichen Leverkusen-Kollegen etwas voraus. Der ÖFB-Legionär ist der einzige Akteur in den Kaderlisten, der in drei verschiedenen Ländern den nationalen Pokal-Bewerb gewonnen hat – 2009 mit der Austria, 2012 mit Basel, 2014 und 2015 mit Dynamo Kiew.

Am Samstag (20 Uhr) will der 29-Jährige in Berlin sein persönliches Cup-Länder-Quartett perfekt machen. "Auf Vereinsebene wäre es wahrscheinlich mein bisheriges Karriere-Highlight, aber darüber mache ich mir im Moment keine Gedanken", sagt Dragovic im "Heute"-Interview. 

Dragovic will nicht "Mr. Cup" sein

Viel mehr beschäftigt ihn die Frage, ob er überhaupt zum Einsatz kommt. Trainer Peter Bosz lässt sich wie üblich nicht in die Karten blicken. Fakt ist: Seit der Corona-Pause kam Dragovic in sechs von neun möglichen Partien zum Einsatz. Erst als Innenverteidiger, zuletzt als Rechtsverteidiger.

Die beeindruckende Cup-Bilanz spricht auf jeden Fall für ihn. "Natürlich bin ich auf jeden einzelnen Titel und die Tatsache, diese in drei Ländern gewonnen zu haben, sehr stolz. Ich knüpfe viele schöne Erinnerungen an diese Erfolge." Als "Mister Cup" sieht er sich jedoch nicht. "Schließlich bin ich ein Mannschaftssportler, damit sind es viel mehr kollektive Erfolge."

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    Aleks Dragovic als Cup-Titelhamster
    Aleks Dragovic als Cup-Titelhamster
    Imago Images

    Leverkusen holte 1993 zum ersten und bislang einzigen Mal den Titel. Was spricht dafür, dass die Durststrecke ausgerechnet gegen die Bayern endet? "Vielleicht fällt es uns ein Stück weit leichter über die Schmerzgrenze zu kommen. Wir wollen diesen Titel unbedingt, haben genügend Qualität in unseren Reihen. Wenn jeder einzelne von uns das Maximum raushaut, wir nicht in Ehrfurcht erstarren, taktisch diszipliniert und variabel spielen, haben wir eine Chance. Daran müssen wir glauben und entsprechend selbstbewusst an die Sache herangehen."

    "Lewandowski das Leben schwer machen"

    Spielt Dragovic, winkt ihm eine Hauptrolle – das Entschärfen von Bayern-Striker Robert Lewandowski, der bewerbsübergreifend bei 49 (!) Saison-Toren hält. "Sollte es zu meiner Aufgabe werden, werde ich ihm das Leben so schwer wie möglich machen", sagt Dragovic. "Wobei du solche Weltklassestürmer wie Lewandowski alleine kaum verteidigen kannst. Da muss schon die Defensivarbeit der gesamten Mannschaf am Punkt sein." Tatsache ist: Sechs Mal kreuzte "Drago" bislang die Klingen mit dem Polen-Star. Bilanz: "nur" zwei Gegentore, eines davon aus einem Elfmeter.

    Gesetzt ist ein anderer Österreicher, nämlich David Alaba. Der Bayern-Evergreen glänzt in dieser Saison in München als Innenverteidiger. Das ist jene Position, die Dragovic aus dem Effeff kann. "David spielt bei einem der besten Vereine weltweit eine führende Rolle, ist aufgrund seiner fußballerischen Fähigkeiten ungemein vielseitig und flexibel einsetzbar", streut er seinem Kumpel Rosen. "Es wäre anmaßend zu glauben, ich könnte ihm etwas beibringen."

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