Ukraine

Bestellte Babys werden wegen Krieg nun nicht abgeholt

Während der Kämpfe in der Ukraine wurden in einer Reproduktionsklinik schon sechs Babys geboren, doch nur eines konnte abgeholt werden.

Clemens Pilz
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    Nach ukrainischen Medienberichten ist es in der Nacht zu Mittwoch zu Gefechten mit der russischen Armee gekommen. In Charkiw, der zweitgrößten Stadt des Landes, haben russische Soldaten ein Krankenhaus angegriffen, meldete die Agentur Unian.
    Nach ukrainischen Medienberichten ist es in der Nacht zu Mittwoch zu Gefechten mit der russischen Armee gekommen. In Charkiw, der zweitgrößten Stadt des Landes, haben russische Soldaten ein Krankenhaus angegriffen, meldete die Agentur Unian.
    SERGEY BOBOK / AFP / picturedesk.com

    Der Krieg in der Ukraine hat das Leben der Bevölkerung völlig auf den Kopf gestellt – Über eine Million Menschen ist auf der Flucht, viele schließen sich dem bewaffneten Widerstand an. In den Spitälern können Operationen nicht durchgeführt werden, die Lebensmittelversorgung ist in Gefahr. Schwierig ist die Lage auch in jener Reproduktionsklinik, in der wie berichtet ein österreichisches Paar kürzlich sein Neugeborenes abgeholt hat.

    Endlich in Sicherheit: Die frisch gebackenen Eltern aus dem Burgenland strahlen mit ihrer Viktoria!
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    privat

    66 Stunden Fahrt in Sicherheit

    Für Georg und Irene B. war die Reise eine immense Anstrengung – tagelang harrten sie in einem Keller in Kiew aus, während die Bomben fielen. Schließlich konnten sie endlich ihre Viktoria in die Arme schließen und kamen nach 66-stündiger Autofahrt wieder im Burgenland an. Sie befinden sich nun mit ihrer Tochter in Sicherheit, ein Privileg, das nicht jeder genießen darf.

    Fünf Babys warten auf ihre Eltern

    Denn während des Krieges wurden, die kleine Viktoria mit eingezählt, schon sechs Babys in der Reproduktionsklinik geboren. Nur die Österreicher konnten ihr Kind bislang abholen, fünf Babys warten noch auf ihre Eltern. "Deutsche Paare können noch nicht einreisen. Aber zumindest zwei Paare planen die Einreise derzeit", heißt es von der Einrichtung. "Die Babys bleiben in einer Wohnung in Sicherheit mit den Babysittern." Neben der schwierigen Sicherheitslage sei auch der Kontakt zu den Behörden schwierig, denn viele Dokumente könnten wegen der Kriegslage derzeit nicht ausgestellt werden.

    In der Ukraine boomt die Leihmutterschaft. Weil sich die Lage in Kiew zuspitzt, wurde für Babys und Eltern ein Schutzbunker eingerichtet.
    In der Ukraine boomt die Leihmutterschaft. Weil sich die Lage in Kiew zuspitzt, wurde für Babys und Eltern ein Schutzbunker eingerichtet.
    biotexcom

    Es gibt allerdings auch eine gute Nachricht aus Kiew: Sämtliche Elternpaare, die mit ihren Kindern zum Zeitpunkt der russischen Invasion in der Reproduktionsklinik waren, konnten das Land wieder verlassen und befinden sich in Sicherheit!

    Der unerfüllte Kinderwunsch treibt Paare aus aller Welt seit Jahren in die Ukraine. Auch österreichische Eltern suchen dort mit Hilfe einer Leihmutterschaft, die hierzulande verboten ist, das Familienglück. Dieses beginnt in einer Klinik in Kiew bei 39.900 Euro – inklusive einem Jahr Wartezeit. Wer sich das Geschlecht vom Nachwuchs aussuchen und diesen dann vier Monate später in den Armen halten will, muss für das VIP-Package 64.900 Euro zahlen.

    Die Babyfabriken in der Ukraine stehen aber auch schon seit Jahren in der Kritik. Dort gibt es mehr als 50 Kliniken für Reproduktionsmedizin. Eine Leihmutter kann bei biotexcom bis zu 22.000 Euro verdienen. Die österreichische Plattform "Stoppt Leihmutterschaft" fordert ein weltweites Verbot. "Leihmutterschaft bedeutet Kinderhandel und in den meisten Fällen Ausbeutung von Frauen in prekären Lebenssituationen und widerspricht somit der UN-Menschenrechts- sowie der Kinderrechtskonvention", heißt es seitens der Plattform.

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      Roland Mühlanger / picturedesk.com