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Betrug? Thiem-Gegner löschte heikle Nachrichten

Vor dem Duell mit Dominic Thiem tauchen immer mehr Details über die dunkle Vergangenheit von Sensationsmann Marco Cecchinato auf.

Heute Redaktion
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Marco Cecchinato ist der Sensationsmann der French Open in Paris. Nach einem Sieg über Novak Djokovic steht der Italiener völlig überraschend im Halbfinale des zweiten Grand-Slam-Turniers des Jahres. Und das, obwohl er zuvor noch kein Match bei einem Grand Slam gewinnen konnte. Am Freitag trifft er nun auf Österreichs Tennis-Ass Dominic Thiem (ab 13 Uhr).

Doch nun holt den 25-Jährigen seine dunkle Vergangenheit ein. 2015 wurde gegen Cecchinato wegen Wettmanipulationen ermittelt, der italienische Verband sperrte ihn 2016 für 18 Monate. In der letzten Instanz wurde diese Sperre, die bis Jänner 2018 gelaufen wäre, aufgehoben. Cecchinato kam wegen Formalfehler frei.

Belastende WhatsApp-Nachrichten

Trotzdem bleibt ein schaler Beigeschmack, obwohl der 25-jährige Sizilianer als unbescholten betrachtet wird. Die New York Times veröffentlichte nun gelöschte WhatsApp-Nachrichten, die weitere Fragen aufwerfen. Konkret geht es um ein Challenger-Turnier 2015 im marokkanischen Mohammedia. In den Nachrichten hatte Cecchinato seinem Tennis-Kollegen Riccardo Accardi über verlorenes Geld bei Fußballwetten berichtet. Diesen Verlust wolle er ausgleichen.

Cecchinato verlor in der ersten Runde des Turniers glatt mit 1:6 und 4:6. Auf die Partie war überdurchschnittlich hoch gewettet worden. Accardi und dessen Vater hatten bei mehreren Plattformen auf eine Niederlage des Italieners gewettet. Bis zu 800 Euro pro Anbieter. Bei einer Quote von 7:1 für eine Zwei-Satz-Pleite. Ähnlich verlief es auch bei einem Doppel.

Nachrichten gelöscht

So geriet auch Cecchinao in den Fokus der Ermittler. Er hatte zwar die betreffenden Nachrichten gelöscht, doch diese waren bereits von seinem Handy gefischt worden. Der Italiener selbst erklärte mehrmals, sich nicht äußern zu wollen.

Nachdem Cecchinatos Sperre aufgehoben worden war, setzte er seine Karriere fort. Lange auf unterem Niveau. Bis 2018 der Durchbruch folgte. Mit dem Turniersieg als Lucky Loser in Budapest. Und dem Halbfinale bei den French Open. (Heute Sport)

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