Sport

Betrunkener Flugzeug-Entführer war ohne Waffe

Heute Redaktion
Teilen

Die Flugzeugentführung am Freitag war offenbar weniger ernst gemeint als befürchtet. Der Kidnapper war sehr betrunken und nicht einmal bewaffnet. Nachdem der Ukrainer aber versuchte, zu den Piloten ins Cockpit einzudringen, setzten sie ein Notsignal ab.

war offenbar weniger ernst gemeint als befürchtet. Der Kidnapper war sehr betrunken und nicht einmal bewaffnet. Nachdem der Ukrainer aber versuchte, zu den Piloten ins Cockpit einzudringen, setzten sie ein Notsignal ab.

"Wir fliegen nach Sotschi", hatte der Betrunkene gerufen. Im russischen Schwarzmeerort wurden am Freitag zu dieser Zeit unter großen Sicherheitsvorkehrungen die und Ähnlichem in Fliegern auf dem Weg nach Russland gewarnt.

Keine Bombe

Das türkische Passagierflugzeug der Pegasus Airlines - abgehoben hatte es in Charkow in der Ukraine - landete wie geplant am Flughafen Istanbul und wurde in einen Sicherheitsbereich des Airports gelenkt. Die türkische Luftwaffe hatte Kampfjets aufsteigen lassen. Sie zwangen die entführte Maschine zur Landung. Dort wurde der 1969 geborene Ukrainer von einer türkischen Spezialeinheit festgenommen. Er stellte sich als unbewaffnet heraus. Während des Flugs hatte er mit einer Bombe gedroht. Sprengstoff wurde an Bord nicht entdeckt.

Immer wieder Alko-Vorfälle

Die Passagiere mussten Stunden nach der Landung noch im Flugzeug bleiben. Es blieb unklar, ob sie zum Geschehen in der Luft befragt wurden. Ähnliche Vorfälle mit betrunkenen Passagieren hatte es in den vergangenen Jahren auch an Bord russischer Fluggesellschaften gegeben.

Verhör am Samstag

Der 45-Jährige wurde am Samstag von türkischen Ermittlern verhört. Beamte der Anti-Terror-Polizei befragten ihn zu seinem Motiv und zu möglichen Komplizen. Danach muss ein Gericht entscheiden, ob der Mann in Untersuchungshaft genommen wird. Flugzeugentführungen werden nach türkischen Recht mit Freiheitsstrafen von bis zu 20 Jahren bestraft.

Ukraine ermittelt auch

Auch die ukrainische Polizei hat gegen ihren Landsmann Ermittlungen eingeleitet "wegen der Drohung mit einem Terrorakt und dem Versuch zur Entführung eines Flugzeugs". Sie vermuten, dass er mit der Entführung politische Gefangene in der Ukraine freipressen wollte. Nach Sotschi wollte er nicht nur wegen der medialen Präsenz, sondern weil sich zu dieser Zeit der russische und der ukrainische Präsident, Wladimir Putin und Viktor Janukowitsch, befunden haben, die seiner Ansicht nach "Blut an den Händen haben". In seiner Heimat stehen auf seine Vergehen bis zu zehn Jahre Haft.