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Kätzchen wurde mit zwei Gesichtern geboren

Heute Redaktion
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Die kleine Januskatze hat zwar nur zwei Ohren, doch dazwischen befinden sich ganze zwei ganze Gesichter. Sie wird jetzt aufgepäppelt und ist im Netz schon ein Star.

Kätzchen "Bettie Bee" ist gerade einmal zehn Tage alt, hat sich aber schon in die Herzen von Zehntausenden Menschen geschnurrt – in Stereo. Denn der kleine Wonneproppen ist eine sogenannte Januskatze und leidet unter Diprosopus, einer extrem seltenen Genstörung, bei der ein Teil oder das ganze Gesicht auf dem Kopf dupliziert wird.

Gemeinsam mit zwei Geschwisterchen erblickte Bettie Bee am 12. Dezember in der südafrikanischen Provinz Eastern Cape das Licht der Welt. Ihre zwei Münder machten es ihrer Mutter schwer, sie richtig zu stillen. Von der ersten Sekunde ihres Lebens war sie auf menschliche Hilfe angewiesen.

Diese fand sie bei einer Katzenliebhaberin aus der Gegend, in deren Obhut sich die seltene Januskatze seitdem befinden. "Ich kann sie über jedes der zwei Mäuler füttern, beide sind voll ausgebildet und führen in den Magen", wird die Frau, die anonym bleiben möchte, von "Newsweek" zitiert.

Wegen des enormen Interesses am Schicksal des kleinen Fellknäuls hat ihre neue Besitzerin jetzt einen eigenen Facebook-Kanal eröffnet. Bislang folgen schon rund 12.000 User des sozialen Netzwerks jedem Schritt des kleinen Kätzchens.

Leider ist die Lebenserwartung von zweigesichtigen Tieren oftmals nicht allzu hoch. Viele sterben trotz voll funktionsfähiger Organe innerhalb von wenigen Tagen. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel: Die älteste Januskatze der Welt "Frank and Louie" starb im Dezember 2014 im stolzen Alter von 15 Jahren.

Die Doppelgesicht-Störung hat übrigens nichts mit klassischen siamesischen Zwillingen zu tun, sondern wird durch das sogenannte Hedgehog-Protein ausgelöst. Dieses Protein und sein entsprechendes Gen spielen eine wichtige Rolle bei der Bildung der Gesichtszüge während der embryonalen Entwicklung. Unter anderem regelt es die Breite der Gesichtszüge. Im Übermaß führt es zur Verbreiterung der Gesichtszüge und zur Duplizierung von Gesichtsstrukturen in verschiedenstem Ausmaß. Ist zu wenig vorhanden, rücken die Gesichtszüge stattdessen enger zusammen – man spricht dann von Zyklopie.

(red)