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Bewegend! Papagei wacht am Todesort von Rad-Star

Heute Redaktion
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Bild: Kein Anbieter

Ein Papagei begleitete Giro-Sieger Michele Scarponi oft beim Training – auf Arm oder Schulter. Am Samstag starb Scarponi, der Papagei bleibt bei ihm.

Der Tod von Michele Scarponi schockiert den Radsport. Der Giro-Sieger von 2011 war am Samstag im italienischen Filottrano nahe seiner Heimat auf einer Trainingsfahrt von einem Kleintransporter überfahren worden. Der Frühjahrsklassiker am Sonntag in Lüttich begann mit einer Schweigeminute. Seine Teamkollegen und Rivalen erinnerten sich an Scarponi. "Er war einer der nettesten Jungs", so der Tenor.

Am Montag erwiesen Scarponi Hunderte Radprofis, Fans und seine Familie die letzte Ehre. Der 37-Jährige war leidenschaftlicher Vater von zwei Buben – Giacomo und Tommaso.

Bereits am Abend zuvor nahm ein ganz besonderer Freund Scarponis Abschied. An der Unfallstelle, wo Fans, Familie und Freunde Blumen abgelegt hatten, ließ sich am Sonntagabend ein Papagei nieder. Ihn verband eine spezielle Beziehung mit dem Astana-Profi.

Ob auf dem Arm, dem Lenker, oder dem Rücken: Scarponi war bei seinen vielen Trainingskilometern nahe der Heimat nur selten alleine unterwegs. Immer wieder mit dabei: Papagei Frankje.

"Er ist so etwas wie das Maskottchen meiner Nachbarschaft. Er fliegt in der ganzen Gegend umher, von einem Haus zum anderen und in die offenen Fenster hinein und kommt sogar in die Bars, wenn wichtige Fußballspiele übertragen werden. Alle Nachbarn kennen ihn", erklärte Scarponi im vergangenen Jahr.

"Wir machten vor ein paar Jahren Bekanntschaft. Ich fand es seltsam, einen solchen Vogel in dieser Gegend von Italien zu sehen. Dann begann er, mir zu folgen. Zuerst machte ich mir Sorgen, weil ich nicht wusste, ob er mich angreifen würde. Aber bald setzte er sich auf meine Schulter und wir wurden Freunde."

Ein Unfall trennte die beiden Freunde. Der Papagei will das noch nicht wahrhaben.

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