Oberösterreich

"Grauslich" – Top-Restaurant sorgt mit Foto für Wirbel

Augenschmaus oder Geschmacklosigkeit? Ein In-Lokal serviert ganz spezielle Wachteln. Ein Facebook-Post mit schrägem Foto spaltet jetzt die Gemüter.

Johannes Rausch
Ein Foto, das im Internet für heftige Diskussionen sorgt: Wachtel mit Maniok, Lauch und Pilzen. 
Ein Foto, das im Internet für heftige Diskussionen sorgt: Wachtel mit Maniok, Lauch und Pilzen. 
Muto

Hier werden keine Wuchteln, sondern Wachteln aufgetischt: In dem populären Linzer Restaurant "Muto" sind die kleinen Vögel dieser Tage mit Maniok, Lauch und Pilzen auf dem Menü zu finden. Viele erinnert das Tier möglicherweise an eine Folge der Trash-TV-Serie Dschungelcamp, in der es – ungustiös aufbereitet – verspeist werden musste.

Jetzt sorgt ein gepostetes Bild für gehörigen Wirbel. Die Lokal-Betreiber stellten ein Foto des zubereiteten Hühnervogels auf Facebook online (siehe Posting unten). Der Aufreger dabei: Auf einem Teller ist nur der Oberkörper mit dem Tierkopf zu sehen. Die anderen beiden Portionen sind mit dem unteren Rumpf inklusive überkreuzter Krallen ausgeschmückt. Seitdem geht es auf der Seite rund, zahlreiche Poster sind aufgebracht. Für viele ist der Anblick offensichtlich kein Augenschmaus.

"Grauslich ist ein Hilfsausdruck"

Die Reaktionen der User zeigen eine Bandbreite von Standpunkten, auf den ersten Blick überwiegen allerdings die negativen Kommentare: "Hier wäre auch für mich eine Grenze erreicht", schreibt eine Frau. Ein anderer Poster wütet: "Grauslich ist ein Hilfsausdruck."

Weitere harsche Reaktionen: "Geschmacklos und entbehrlich", "grauslige Effekthascherei", "geht gar nicht". Dagegen bereitete das angerichtete Feldhuhn einem Gast wahre Gaumenfreuden: "Ist eine Herausforderung für übliche Auge-Mund-Kopf-Connection. Schmeckt ausgezeichnet!"

"Bewusst provokant gemacht"

"Wir haben das bewusst provokant gemacht", erklärt Muto-Geschäftsführer Michael Steininger gegenüber "Heute". Der 39-Jährige betreibt das In-Lokal in der Altstadt gemeinsam mit dem Koch Werner Traxler. "Unser Gedanke war: Wir wollen zeigen, wie das ganze Tier ausschaut."

"Unser Gedanke war: Wir wollen zeigen, wie das ganze Tier ausschaut." Michael Steininger, Muto-Geschäftsführer

Das vor allem unter Feinschmeckern beliebte Lokal ist für seine ausgefallenen Kreationen bekannt. Ein Auszug aus der Speisekarte verdeutlicht den originellen Zugang zur Kochkunst: Für Vegetarier wird ein Gericht namens "Mosberger" kredenzt, das aus Pilzen, Süßkartoffeln, Preiselbeeren und Vadouvan (indische Gewürzmischung) besteht.

Isst man hingegen lieber Fleisch, bekommt man "Snickers" auf den Teller, eine Blunzn mit Erdnuss und Schokolade. Auf eine möglichst erfinderische Zubereitung wird viel Wert gelegt, das Auge isst bekanntlich mit.

Wenn der kleine Vogel vorgesetzt wird, seien die Gäste zunächst "immer verwundert". Oft gebe es dieselbe Reaktion: "Das schaut arg aus!" Beschwerden oder Kritik habe es hingegen bis jetzt noch nie gegeben.

"Wir haben die Wachtel in den acht Jahren schon sechsmal auf der Karte gehabt. Nur einmal wollte ein Gast, dass wir ihm das Tier ohne Kopf servieren."

"Wir haben die Wachtel in den acht Jahren schon sechsmal auf der Karte gehabt. Nur einmal wollte ein Gast, dass wir ihm das Tier ohne Kopf servieren", so Steininger. Er verstehe die Aufregung nicht: "Die Wachteln sind innen hohl ausgelöst, das Gerippe ist herausgeschnitten und gefüllt." Wo sei hier der Unterschied zu einem anderen Tier – wie einem gefüllten Huhn oder Fisch – auf dem Teller?

Bald kein Gratiswasser mehr in Gastro

In vielen Lokalitäten ist ein Glas Wasser schon lange nicht mehr gratis: Wird bald überall Geld für Leitungswasser verlangt? "Wenn es nur um die Konsumation von Wasser geht, dann ja", sagt der oberösterreichische Wirtesprecher Thomas Mayr-Stockinger im Gespräch mit "Heute".

"In Oberösterreich gibt es immer mehr Gaststätten, in denen man dafür zahlt." Das Konsumverhalten habe sich verändert: "Viele Gäste bestellen nur mehr Wasser", so Mayr-Stockinger. 

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