Österreich

Bewusstloser: Wieder Verzögerung auf S45

Nach dem schweren Schnellbahn-Crash in Penzing versprechen die ÖBB den verletzten Fahrgästen baldigen Schadenersatz auf unbürokratischem Weg.

Heute Redaktion
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Bild: Leserreporter Hans K.

Nach dem schweren Schnellbahn-Crash in Penzing am Montag versprechen die ÖBB den verletzten Fahrgästen baldigen Schadenersatz auf unbürokratischem Weg. Doch schon Mittwochabend gab es das nächste Problem auf der Vorortelinie S45.

Wegen einem bewusstlosen Jugendlichen musste eine Garnitur der S45 im Bahnhof Heiligenstadt angehalten werden. Die Rettung wurde verständigt. Bis der Einsatz beendet war, konnte die Schnellbahn in Fahrtrichtung Hütteldorf aber nicht weiter fahren.

Verzögerung wegen Rettungseinsatz

Seit 17.56 Uhr, zu diesem Zeitpunkt ging bei den ÖBB die Meldung ein, bis etwa 18:45 Uhr mussten die Fahrgäste ohne Informationen seitens der Bahn auf dem Bahnsteig ausharren. "Wegen dem Einsatz der Rettung kam es zu Verzögerungen. Die Strecke war aber nicht gesperrt", hieß es bei den ÖBB auf "Heute"-Nachfrage.

"Drei Züge hätten mittlerweile fahren sollen. Es geht nichts weiter und wir stehen hier und keiner sagt, was los ist", ließ ein "Heute"-Leser seinem Unmut freien Lauf.

Geschädigte vom S-Bahncrash werden kontaktiert

Nach der Frontalkollision zweier Züge der S45 am Montag will die ÖBB aber immerhin die zu Schaden gekommenen Fahrgäste bereits in den nächsten Tagen kontaktieren, schriftlich über Schadenersatz informieren. Mit den Schwerverletzten stünde man ohnehin in persönlichem Kontakt. Bei dem Unglück wurden 41 Personen verletzt, fünf davon schwer.



+++ Lokführer wird als Held gefeiert! +++


Bundesbahnen versprechen rasche Abwicklung

Bereits am Dienstag gab die ÖBB an, ihre Versicherung kontaktiert zu haben, welche die Deckungssumme dabei zugesagt hatte. "Es ist uns ein Anliegen alle Schadensersatzansprüche der Geschädigten sehr rasch und unbürokratisch zu erledigen", hieß es in diesem Zusammenhang.

Den Fahrgästen sollen etwaige bürokratische Hürden dahin gehend genommen werden, indem sie notwendige Daten für die Abwicklung der Ansprüche, wie etwa die Schadensnummer, gleich von den Bundesbahnen erhalten sollen. Zu welchem Zeitpunkt sich die Opfer des Unglücks um die Entschädigung bemühen, bleibt ihnen überlassen.

"Die ÖBB bedauern zutiefst den Vorfall und stehen selbstverständlich zu ihrer Verantwortung. Wir möchten festhalten, dass die ÖBB die Haftung für dieses Ereignis zu keinem Zeitpunkt bestritten haben", so die Bundesbahnen.

Interner Bericht folgt in den nächsten Tagen

Nach wie vor sind die Untersuchungen zu dem Unfall, bei dem die Lokführer beider Züge durch die rechtzeitige Einleitung der Notbremsung Schlimmeres verhindert haben, im Gange. Ein interner Bericht der Unfallkommission soll in den nächsten Tagen vorliegen. Jener schwer verletzte Lokführer, der sich nach dem Unglück in Lebensgefahr befand, ist inzwischen wieder in einem stabilen Zustand und wurde bereits auf die Bettenstation verlegt.