Es klingt wie der Plot eines Horrorfilms, doch im US-Bundesstaat Utah ist die Story real: Riesige Schwärme von Mormonengrillen marschieren durch die Countys und sorgen für Chaos. Die Insekten sind bekannt für ihre Gefräßigkeit – und wenn’s nichts anderes zu fressen gibt, fallen sie sogar über ihre Artgenossen her.
In Dörfern wie Fillmore und Tooele (bei Salt Lake City) beschrieben Bewohner die derzeitige, von der Erderwärmung angeheizte Grillen-Invasion als "apokalyptisch", da die Insektenschwärme Straßen, Zäune, Mauern und sogar Seitenwände von Häusern besetzen.
Die flugunfähigen Tiere wandern in Massen über Straßen, Felder und Gärten. Der britische "Daily Mirror" schrieb bereits von "biblischen Ausmaßen" und warnt vor "tödlichen Bedingungen". Und tatsächlich: Auf Straßen kann es durch zerquetschte Grillen zu Rutschgefahr kommen, auch Verkehrsunfälle wurden bereits gemeldet.
Mormonengrillen sind eine Art von flugunfähigen Heuschrecken, die vor allem im Westen der USA vorkommen. Sie sind bekannt für ihr zyklisches, massenhaftes Auftreten, das alle paar Jahre ganze Landstriche überfluten kann. Immer wieder kommt es zu regelrechten Insekten-Invasionen, bei der Millionen dieser Grillen Straßen, Häuser und Bauernhöfe befallen.
Invasionen dieser Laubheuschreckenart sind nicht ungefährlich: Eine Mormonengrillen-Plage kann erhebliche Schäden an der Vegetation verursachen, da die Insekten stets große Mengen an Pflanzen fressen und so die Nahrung für Weidetiere reduzieren.
Besonders unheimlich: Die Mormonengrillen bewegen sich wie eine Welle – und wenn ein Insekt stehen bleibt oder von einem Auto überfahren wird, riskiert es, von seinen Artgenossen gefressen zu werden. Dieser Kannibalismus sorgt dafür, dass sich die Schwärme ständig weiterbewegen, um nicht selbst zur Mahlzeit zu werden.
Auch wenn die Nahrung knapp wird, neigen Mormonengrillen dazu, einander anzugreifen und zu fressen – insbesondere bei großen Schwärmen ist dies häufig der Fall.
Auswirkungen der Klima-Erwärmung
Extreme Hitze, lange Dürreperioden und veränderte Wettermuster: Die globale Klima-Erwärmung begünstigt Grilleninvasionen. Steigende Temperaturen und veränderte Niederschläge schaffen ideale Bedingungen für das massenhafte Auftreten von Insekten wie Mormonengrillen.
Diese Grillen vermehren sich besonders stark in warmen, trockenen Jahren, und wenn ihre natürlichen Feinde durch Umweltveränderungen zurückgehen, können sie sich ungehindert ausbreiten.