Eine unerbittliche Unwetter-Serie, die seit 17. Mai in zentralen Regionen und im Osten der Vereinigten Staaten massive Zerstörung anrichtet und bereits 28 Todesopfer forderte, ist noch nicht vorbei. Weitere Millionen Menschen sind nun von neuen Tornados bedroht. Erneut sind zerstörerische Windböen, Hagel und Tornados möglich.
Eine Reihe heftiger Tornados hatte zuvor den mittleren Westen und Süden der USA erschüttert. Besonders betroffen waren Kentucky, Missouri und Virginia.
In Kentucky starben laut Behördenangaben 19 Menschen, viele davon in der Stadt London im Laurel County. Hier zerstörte ein Tornado ganze Straßenzüge, das örtliche Krankenhaus war überfüllt, und der Flughafen diente als Notfallzentrum. Ein Feuerwehrmann verlor sein Leben, als er versuchte, seine Frau vor den herannahenden Stürmen zu schützen.
In Missouri wurden sieben Todesopfer gemeldet, darunter fünf in St. Louis. Ein Tornado der Stärke EF3 mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 240 km/h beschädigte über 5.000 Gebäude. Die Schäden werden auf mehr als 1,6 Milliarden US-Dollar geschätzt.
Auch Virginia meldete zwei Todesopfer durch umgestürzte Bäume. Insgesamt waren mehr als 100.000 Haushalte ohne Strom, während Rettungskräfte unermüdlich im Einsatz waren.
Nach der jüngsten Tornado-Katastrophe rückt der Klimawandel erneut in den Fokus. Experten warnen: Die Bedingungen für Tornados werden durch die Erderwärmung begünstigt. Die Klimakrise führt zu höheren Temperaturen und feuchterer Luft, was die Atmosphäre instabiler macht – perfekte Voraussetzungen für die Entstehung von Tornados. Zudem verschiebt sich die "Tornado Alley" zunehmend nach Osten – und gefährdet neue Regionen.
Die US-Wetterbehörde warnte vor weiteren schweren Unwettern. Die Kombination aus kalter Luft aus Kanada und warmer, feuchter Luft vom Golf von Mexiko schaffe "ideale Bedingungen für weitere Tornados", heißt es. Studien zeigen, dass Tornados in den USA immer stärker werden.
Während die Gesamtzahl der Tornados nicht signifikant gestiegen ist, nehmen Extremwetter-Ereignisse zu. Dies stellt eine wachsende Bedrohung für dicht besiedelte Gebiete dar.