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Bickel: "Man merkt, dass langsam alle durchdrehen"

Rapid zitterte sich ins Cup-Achtelfinale. Ruhe kehrt deshalb aber keine ein. Eine Djuricin-Geste und die maue Leistung alarmieren den Sportdirektor.

Heute Redaktion
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Zentimeter trennten Rapid am Mittwochabend vom Horrorszenario: dem frühen Cup-Aus. In Mattersburg musste erst die Latte im Elfmeterschießen retten, dann Goalie Richard Strebinger. Die Hütteldorfer setzten sich gegen den Bundesligisten nach dem 1:1 in der regulären Spielzeit erst im Elfern durch.

Gogos No-Go



Das verschaffte Trainer Goran Djuricin etwas Luft, der schnürte sich Momente später aber sogleich die Atemwege förmlich selbst ab. Eine Geste erregt die ohnehin erhitzten Gemüter der Rapid-Fans. Nach den "Gogo raus"-Rufen aus dem Auswärtssektor griff sich Djuricin mit dem Finger ans Haupt.

Fans interpretieren das als Vogelzeigen. Die Geste könnte missinterpretiert werden oder einem Mattersburger gegolten haben. Der Graben zwischen dem Trainer und dem eigenen Anhang wird trotzdem immer tiefer. Hier die Szene im Video:

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Djuricin zufrieden



Djuricin wurde kurz nach dem Anpfiff noch nicht auf die pikante Szene angesprochen, hatte noch keine Chance, sich zu verteidigen. Über das Spiel und vor allem den Ausgang zeigte er sich aber hoch erfreut. Das schmeckt nicht jedem Fan. Die Leistung der Hütteldorfer war nicht gerade ansehnlich.

Viele Eigenfehler im Aufbau führten zu Mattersburger Chancen, die Hausherren konnten daraus kein Kapital schlagen. Vor allem Innenverteidigung und Mittelfeldzentrum wirkten wackelig und ließen kein geordnetes Passspiel zustande kommen.

Bickel ist besorgt



"Heute ist nichts gegangen. Es war zum Verzweifeln", gibt Sportdirektor Fredy Bickel in der "Krone" zu. "Wir sind mit zwei blauen Augen davon gekommen."

Bickel ist sich der prekären Lage bewusst. Platz sieben in der Liga, zuletzt Niederlagen im Derby gegen die Austria (0:1) und gegen die Bullen (1:2) – die sportlichen Darbietungen spiegeln auf nationaler Ebene nicht die eigenen Erwartungen des Klubs und der Fans wider. Nur im Europacup läuft es nach Wunsch. Die Quali ist gelungen, der Auftakt in der Europa League gegen Spartak Moskau ebenfalls geglückt (2:0).

"Jetzt spüren auch die Spieler den Druck. Man merkt, dass langsam alle durchdrehen", ist Bickel besorgt. Der Sportdirektor hatte Trainer Djuricin diese Woche im "Heute"-Interview den Rücken gestärkt: "Nein, ich hänge das nicht an einem einzigen Spiel auf. Aber klar ist auch, dass in den nächsten Wochen Resultate gefordert sind."

Das Resultat stimmte im Cup. Die Leistung nicht. Die Außendarstellung von Djuricin ließ zu wünschen übrig. Wenn der Sportdirektor in dieser Situation davon spricht, dass die Spieler durchdrehen, ist das kein beruhigendes Signal.

(SeK)

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