Sport

Bickel nennt Termin für Rauswurf von Canadi

Bei Rapid liegen die Nerven blank. Erstmals beschreibt Sportdirektor Bickel ein Szenario, wann Coach Canadi beim Rekordmeister fliegt.

Heute Redaktion
Teilen

"Wenn er nicht mehr durchdringen kann und nichts mehr erreichen kann, dann ist der Zeitpunkt gekommen." Mit diesen Worten zum möglichen Rauswurf von Rapid-Trainer Damir Canadi lässt Sportdirektor Fredy Bickel vor dem Cup-Hit in St. Pölten (Mittwoch) aufhorchen. Canadi ist nach nur zwei Siegen in 15 Spielen in Wien-Hütteldorf angezählt. Für ihn ist der Aufstieg ins Cup-Halbfinale Pflicht.

Kritik an Canadis Verhalten

Bickel äußerte sich auf Sky in der Sendung "Talk & Tore - Die Tipico Fußballdebatte" kritisch zu Canadis Verhalten in der Öffentlichkeit. "Ich denke, er weiß auch selber am besten, dass er vielleicht nicht immer die richtigen Worte gefunden hat. Aber auch das gehört zu diesen Emotionen dazu. Auch für ihn ist es neu, was in Wien abgeht. Es ist ein Unterschied zu Altach. In einer Saison wie dieser ist es für niemanden leicht. Der Erfolg stellt sich nicht ein, du bist jeden Tag der Öffentlichkeit ausgesetzt. Dass dann zwischendurch bei dir auch die Emotionen ein wenig durchgehen, dafür bringe ich ein gewisses Verständnis auf."

Sind die Spieler Schuld?

Bickel sieht vor dem Schicksalsspiel in St. Pölten die Mannschaft in der Pflicht als den Trainer. "Was auch niemand gerne hören will, schlussendlich ist es mehr die Mannschaft. Ich will jetzt gar nichts auf die Mannschaft abschieben. Das Präsidium und der Sportdirektor tragen die Verantwortung, wann und wo der letzte Punkt gemacht wird. Die Mannschaft meine ich insofern, und zwar nicht bewusst, denn die wollen auch immer gewinnen, als dass sie den Faden nicht mehr finden."

Krise setzt Bickel zu

Bickel gab zu, dass die Krise an ihm nagt: "Es geht mir nahe. Du kommst neu und kennst viele Abläufe noch nicht. Du versuchst alles und es läuft nicht. Nach außen hin kannst du ja auch nicht öffentlich herumschlagen. Das hat auch mit dem Trainer zu tun. Wenn er mehr Emotionen hat, dann nimmst du deine zurück. Das bedeutet dann, dass du es in deinen vier Wänden machst, damit es nicht jeder mitbekommt. Wenn du fünf, sechs, sieben Mal nicht gewonnen hast, dann bist du froh, wenn du am Abend alleine bist.

Bickel freilich glaub an ein Happy end: "Wenn ich nicht daran glauben würde, dann hätte ich sicher schon lange gehandelt. Wir hatten zwei Wochen Pause und haben sehr viel besprochen. Wenn man dann nicht das Gefühl hätte, dass wir es miteinander schaffen können, dann wäre sicher gehandelt worden."

(hm)

;