Am 30. und 31. Mai verwandelt sich Wels wieder zum Epizentrum der Punk-Rock-Szene: Nach Abstechern in die Tabakfabrik 2022 und 2023 zum Pichlingersee geht es für das "SBÄM Fest" wie schon im vergangenen Jahr back to the Roots in den alten Schlachthof. "Heute" sprach vorab mit den Veranstaltern Stefan und Birgit Beham.
Die Marke "SBÄM" ist nicht nur ein Festival: Als "riesengroßer Fanboy" startete Stefan vor etwa zwölf Jahren seine Karriere mit Artwork für verschiedene Bands: "Dadurch sind immer mehr Kontakte entstanden", erzählt er. Anfangs stemmte er das Festival mit ein, zwei Mitstreitern. "Dann ist es immer größer geworden und wir sind in den Schlachthof gegangen."
Mit der Pandemie kam aber der Break: "Da haben wir nichts anderes machen können als das Label." Seitdem ist auch Birgit Vollzeit bei der Marke SBÄM dabei. "Als Corona gekommen ist, habe ich mir gedacht, dass es für die Konzert-Landschaft teilweise gut sein kann", erklärt Beham. Er erwartete sich mehr Wertschätzung für die Veranstaltungen, nach der Pandemie dann einen Boom – doch der blieb aus.
"Das ist schon schrecklich geworden, auch bei den anderen Generationen. Das war wirklich schwierig." Konzerte seien ein Luxusgut geworden, meint auch Ehefrau Birgit: "Früher ist man auf fünf Festivals im Jahr gegangen, jetzt überlegt man 'gehe ich auf eines, zwei – gehe ich überhaupt auf eines?'". Das Power-Couple will mit verschiedenen Maßnahmen gegensteuern.
Schon länger gibt es zum Beispiel "Teen Tickets" fürs SBÄM. Heißt: Unter 18 darf man gratis aufs Festival. Die Jugend-Karten sind zwar auf ein gewissen Kontingent begrenzt. Seit der Pandemie gibt es aber mehr als vorher. Heuer sind es ca. 200 – ein paar der heißbegehrten Tickets gibt es noch.
Punkrock in Österreich wieder groß machen: "Wir sehen das schon ein bisschen als Bildungsauftrag", schmunzelt Stefan. Das heurige Curriculum: unter anderem die Bands Me First and the Gimme Gimmes, Millencolin, Dritte Wahl, Zebrahead und viele mehr. Neben der Musik gibt es außerdem Art-Shows, einen Skateboard-Bereich, Tätowierer und seit vergangenem Jahr auch Gaming.
Das Paar will außerdem mit Vorurteilen gegenüber dem Genre aufräumen: "Man glaubt immer, dass es beim Punkrock voll arg zugeht, aber es gibt da überhaupt keine Eskapaden", beruhigt Stefan. Punk sei kein Dresscode, "es geht darum, das zu machen, was man will. Natürlich in gewissen Normen", schmunzelt der Veranstalter.
Alle Infos und Festival-Tickets gibt es hier – für alle ab 18 Jahren ab 59 Euro. Gut zu wissen: Züge nach Hause – zum Beispiel zurück nach Linz – fahren bis nach Mitternacht. Sprich: Genug Zeit, um das Festival voll auszukosten – ohne sich um den letzten Zug sorgen zu müssen.