Seit dem Rücktritt von Michael Lindner im November gleicht die Suche nach einer neuen Spitze für die oberösterreichische SPÖ einem Geduldsmarathon. Interims-Chef Alois Stöger lud schon Anfang Februar zur Pressekonferenz – erwartet wurde eine Antwort zur Nachfolge. Stattdessen vertröstete Stöger mit einer Entscheidung im Mai.
Konkret solle bei der nächsten Sitzung am 6. Mai ein Endbericht zur Abstimmung gebracht werden, erklärte der ehemalige Verkehrs- und Gesundheitsminister. In der Zwischenzeit gab es zumindest eine Personalentscheidung: Nicole Trudenberger zog als neue Landesgeschäftsführerin in die SPÖ-Zentrale auf der Linzer Landstraße. Sie folgte damit auf Florian Koppler, der sich ebenso überraschend wie Lindner zurückzog.
Langjährigen SPÖ-Mitgliedern dauert die Suche nach einem neuen Captain schon viel zu lange, Stöger betonte aber stets die "volle Handlungsfähigkeit" der Partei. Er selbst will die offene Stelle nicht übernehmen, führte aber schon Gespräche mit über 50 Kandidaten.
Auch einen konkreten Namen dürfte der Ex-Minister schon im Kopf haben: "Ich habe den Auftrag ausgeführt und werde im nächsten Parteivorstand auch eine diesbezügliche Person nennen", sagte er dem ORF.
Noch vor dem Sommer soll die Suche dann beendet sein – dann braucht es aber noch eine Mitgliederbefragung. Erst beim Landesparteitag am 27. September soll Lindners Nachfolger oder Nachfolgerin offiziell vorgestellt werden.
Bis die Nachfolge fix ist, bleibt der Ex-Minister geschäftsführender Vorsitzender, Lindner Landesrat. Dem neuen Vorsitzenden soll laut Stöger dann noch genug Zeit bleiben, sich für die Landtagswahlen 2027 in Stellung zu bringen.