Der Oktober fühlt sich bislang eher an wie ein November. Vor allem im Norden Österreichs war die erste Monatshälfte deutlich trüber als üblich. Im westlichen Mostviertel wurden überhaupt erst 19 Sonnenstunden registriert, in Wien auch erst 41 (wobei am 16. Oktober zehn Sonnenstunden auf einen Schlag dazukamen).
"Die gefühlt kühle Witterung resultiert aus der aktuellen Großwetterlage", erklärt UBIMET-Meteorologe Martin Templin auf "Heute"-Nachfrage. Dabei liegt ein Hoch über den Britischen Inseln und ein Tief über Skandinavien. Damit gelangt kühle Luft aus nördlicheren Gefilden nach Österreich. "Zudem verhindern teils hochnebelartige Wolken die Sonneneinstrahlung und daher bleibt es unter den Wolken kühl."
Besonders im Mühl- und Waldviertel werden die kommenden Nächte am Wochenende frostig verlaufen. Tiefstwerte von -3 bis -6 Grad sind zu erwarten, in lokalen Senken könne es sogar noch kälter werden. In Wien liegen die Höchstwerte zwischen 11 und 13 Grad.
Trotz der niedrigen Temperaturen ist vorerst aber kein Schnee in Sicht. Nach dem Durchzug einer schwachen Kaltfront am Samstag beherrscht hoher Luftdruck bis zum Beginn der neuen Woche das Wetter im Alpenraum. Daher fällt nur wenig Niederschlag und die Schneefallgrenze liegt am Alpenostrand kurz um 1.500 m. Nennenswerten Neuschneemengen sind keine zu erwarten.
In der nächsten Woche dreht die Strömung schließlich erst recht auf Südwest. Der Schnee zieht sich dadurch in die Hochlagen zurück und es wird deutlich wärmer. Wie warm? "Höchstwerte von 20 Grad kommen in den Niederungen in Reichweite", lässt Templin aufhorchen.