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Bjelica in Madrid auf der Tribüne streng bewacht

Heute Redaktion
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Weniger Respekt als beim 0:3 in Wien und eine große Portion Glück. Mit dieser Mischung hofft die Austria Mittwochabend in der Champions League bei Atletico Madrid (ab 20.15 Uhr Live im Heute.at-Ticker) auf eine Sensation. Trainer Nenad Bjelica darf das Match nach seinem Ausschluss im Happel-Stadion unter strengen Auflagen nur von der Tribüne beobachten. Erst zehn Minuten nach Spielende darf der Kroate die Kabine betreten.

Weniger Respekt als beim 0:3 in Wien und eine große Portion Glück. Mit dieser Mischung hofft die Austria Mittwochabend in der Champions League bei Atletico Madrid ( unter strengen Auflagen nur von der Tribüne beobachten. Erst zehn Minuten nach Spielende darf der Kroate die Kabine betreten.

Nenad Bjelica wird seine Mannschaft nach der Abfahrt aus dem Hotel in der Madrider Innenstadt rund zwei Stunden vor dem Spiel nicht mehr zu Gesicht bekommen. Der Zugang zu den Katakomben des Vicente Calderon-Stadions bleibt ihm verwehrt.

Bjelica muss Sperre absitzen

Da muss, wird er dem Team rund um seinen Co-Trainer Rene Poms im Mannschaftshotel die letzten Anweisungen geben. Auf der Tribüne im Stadion ist dann jedweder Kontakt mit der Spielerbank untersagt. "Die Mannschaft wird sehr gut geführt sein. Die Situation ist ungewöhnlich, aber ich habe überhaupt keine Sorgen und auch kein Problem damit. Man muss im Leben alles einmal ausprobieren", sagte Bjelica am Dienstag.

"Zu viel Respekt"

Im war die Entscheidung durch zwei frühe Atletico-Treffer von Raul Garcia (8.) und Diego Costa (20.) gefallen. "Diese 20 Minuten in Wien waren unsere bisher schlechtesten in der Champions League. Die Null muss so lange wie möglich stehen. Dann steigen unsere Chancen, etwas Positives mitzunehmen", erklärte der Trainer. Bjelica weiß aber auch: "Wir werden eine große Portion Glück brauchen."

"Wir hatten in den ersten 20, 30 Minuten in Wien zu viel Respekt. Das müssen wir ablegen, von der ersten Sekunde an", meinte Kapitän Manuel Ortlechner am Dienstagabend vor dem Abschlusstraining auf dem Rasen.

Hosiner wieder auf der Ersatzbank

Nur auf der Ersatzbank wird wie zuletzt in der Bundesliga FAK-Stürmer Philipp Hosiner sitzen. Nach dem Fixleiberl bei der Austria ist dem Stürmer nun auch . Doch der Burgenländer lässt sich nicht entmutigen. "Ich habe immer mein Bestes versucht und werde auch weiter mein Bestes versuchen. Und ich weiß auch, dass wieder bessere Zeiten kommen werden. Ich werde wieder meine Chance bekommen und auch wieder meine Tore machen."

Die Aufregung und die Schlagzeilen rund um seine Verbannung durch Bjelica kann Hosiner überhaupt nicht nachvollziehen. "In meiner Zeit bei der Austria ist es das erste Mal, dass ich auf der Bank sitze. Jetzt glaubt jeder, er muss mit mir ein Interview machen und das ist so ein Riesenthema. Ich sehe das überhaupt nicht so. Ich sehe das locker", meinte der 24-Jährige.

"Letzte Saison hat alles funktioniert"

Dass es nicht mehr rund läuft wie noch unter Meistermacher Peter Stöger beschäftigt aber natürlich auch Hosiner selbst. "Unter Bjelica habe ich ein paar andere taktische Vorgaben als unter Stöger. Ich kann aber nicht sagen, ob es wegen der Spielweise oder wegen irgendetwas anderem ist. In der vorigen Saison hat einfach alles funktioniert. Deshalb waren die Erwartungen für diese Saison von Anfang an viel zu groß. Von den Fans, vom Verein und wahrscheinlich auch von mir selbst."

"Bin nicht alleine Schuld"

Den "Schwarzen Peter" des Alleinschuldigen an Austrias diese Saison schwächer gewordenen Offensive will sich Hosiner nicht andrehen lassen. "Ich war sicher nicht alleine Schuld an der ganzen Misere. Jetzt kann man leicht sagen: 'Der Hosiner ist draußen, jetzt rennt's wieder'. Wer das so sieht, dem gratuliere ich zu dieser Analyse. Aber jeder Fußballer weiß, wenn der Trainer ein Zeichen setzt, dann kommt meistens frischer Wind und neues Leben in die Mannschaft."

Atletico ist siegessicher

Atletico, Tabellenzweiter der spanischen Primera-Division kann und will jedenfalls mit einem Sieg bereits vorzeitig ins Achtelfinale einziehen. "Im Angriff sind wir Dynamit und defensiv ist unser Team spektakulär", sagte Atletico-Spieler Koke am Dienstag im spanischen Radio. Der Auftritt gegen die Austria wird nicht auf die leichte Schulter genommen. "Wir führen unsere Gruppe in der Champions League an. Es ist ein wichtiger Moment für uns und unsere Fans, die wir mehr denn je an unserer Seite brauchen", forderte Coach Diego Simeone.

Die möglichen Aufstellungen:

Atletico: Courtois - Juanfran, Miranda, Godin, Luis - Adrian, Gabi, Tiago, Koke - Costa, Villa

Ersatz: Bounou, Gil - Garcia, Rodriguez, M. Suarez, Alderweireld, Guilavogui, O. Torres, Insua

Es fehlen: Leo Baptistao, Aranzubia (beide verletzt)

Austria: Lindner - F. Koch, Rogulj/Ramsebner, Ortlechner, Leovac - Holland, Mader - Royer, Simkovic, Murg - Kienast

Ersatz: P. Grünwald, Kardum - Rotpuller, Horvath, Dilaver, Suttner, Okotie, Hosiner, Luxbacher, Jun

Es fehlen: Trainer Bjelica (gesperrt/muss auf der Tribüne Platz nehmen), Gorgon, A. Grünwald, Stankovic (alle verletzt), Spiridonovic (nicht im Kader)