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Bjelica: Mit Blitz-Deal zum Austria-Coach

Heute Redaktion
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Nenad Bjelica ist neuer Cheftrainer von Austria Wien. Der Kroate war zuletzt Coach von Ligakonkurrent Wolfsberg. Am Montag Nachmittag wurde er offiziell als Nachfolger von Peter Stöger vorgestellt. 10 Kameras und rund 40 Medienvertreter waren dabei.

Nenad Bjelica ist neuer Cheftrainer von Austria Wien. Der Kroate war zuletzt Coach von Ligakonkurrent Wolfsberg und folgt auf , der trotz Meistertitel zum 1. FC Köln abgewandert ist. Am Montag Nachmittag wurde Bjelica offiziell vorgestellt. 10 Kameras und rund 40 Medienvertreter waren dabei.

Bjelica unterschrieb bei den Favoritnern einen Vertrag über zwei Jahre und wird ab sofort das Training leiten. "Nenad Bjelica war unser Wunschkandidat. Wir sind sehr glücklich, dass er zu uns kommen wird und ich bin überzeugt, dass wir erfolgreich zusammenarbeiten werden. Er passt genau in unser Anforderungsprofil", erklärte Sportvorstand Thomas Parits.

Blitz-Deal am Samstag

 "Ich bin stolz, dass es funktioniert hat", freute sich Bjelica in einer ersten Reaktion. "Es hat am Samstag den ersten Kontakt gegeben, um 20.00 Uhr waren wir uns dann einig", beschrieb der Kroate den Ablauf. "Eine große Ehre, eine unglaubliche Sache, ich komme mit großer Begeisterung", sagte der von Bundesliga-Konkurrent WAC abgeworbene Kroate, der den Traum der Favoritner vom Einzug in die Champions League wahr machen soll - nicht zuletzt dank spielerischer Kontinuität.

"Bin überzeugt, dass er hineinpasst"

"Er bevorzugt offensiven Fußball. Ich bin überzeugt, dass er sehr gut bei uns hineinpasst", betonte Parits, der sich für den Deal mit Bjelica bis Sonntag, 23.00 Uhr, das einstimmige Placet des Aufsichtsrats geholt hatte. "Bei Spielen gegen seine Mannschaft, war bei unserm Trainer-Team immer die Meinung, er spielt genauso wie wir. Und die Rückrunde mit Wolfsberg war sensationell. Ich bin von seiner Arbeit begeistert."

Parits bekam einen Tipp

Der Verein sei bei der Trainersuche nicht unter Zeitdruck gestanden, dennoch wollte man den "Neuen" beim Trainingsstart dabei haben. "Ich habe den Tipp von seiner Ausstiegsklausel beim WAC bekommen, Präsident Riegler hat den mündlichen Vertrag eingehalten und die Freigabe erteilt. Dafür möchte ich mich bedanken", sagte Parits.

Bjelicas Kontrakt bei den Kärntnern wäre noch bis Sommer 2014 gelaufen. "Der Abschied war das Schlimmste, was mir in meiner Profi-Karriere passiert ist", beschrieb er die emotionale Seite seiner Trennung von den WAC-Akteuren. "Es war der ausdrückliche Wunsch des Trainers bei einem entsprechendem Angebot aus seinem Vertrag auszusteigen. Dem habe ich zugestimmt. Er hat viel für den Verein geleistet. So schmerzlich es ist, es wird trotzdem weitergehen", sagte WAC-Präsident Dietmar Riegler.

"Immer auf drei Punkte spielen"

"Vor uns liegt eine schwere Saison", meinte Bjelica, der als klares Ziel zumindest den Einzug in die Europa League und neuerlich einen internationalen Startplatz ausgab. "Wenn wir alle in die gleiche Richtung ziehen, können wir Großartiges erreichen." Sein Motto: "Immer auf drei Punkte spielen, egal gegen wen. Diese Mentalität will ich von den Spielern am Platz sehen."

"Nicht hier, um sympathisch zu sein"

Eines will Bjelica jedenfalls nicht sein: Everybody's Darling. "Ich bin nicht gekommen, um sympathisch zu sein, sondern um Erfolg zu haben", stellte er trocken fest - freilich nicht ohne ein "ich bin sympathisch" nachzuschieben.

Wer Bjelicas Co-Trainer wird, soll noch diese Woche feststehen. Slobodan Grubor wird es nicht. Denn sein bisheriger Co-Trainer beim WAC wurde Montagnachmittag zum neuen Wolfsberg-Chefcoach bestellt. Personell versprach Parits seinem neuen Trainer eine "gute Mannschaft. Er habe mit Bjelica natürlich schon über mögliche Zugänge gesprochen. "Ich habe ihm die Liste gezeigt, er war zufrieden mit den Spielern."

Austria zog Option auf Barazite nicht

Ob Nacer Barazite darunter sein wird, stehe noch in den Sternen. Die Austria hatte die Kaufoption auf den einst am Verteilerkreis so erfolgreichen Niederländer ja verstreichen lassen, ist aber weiter am Stürmer interessiert und wartet nun auf Reaktionen vonseiten des AS Monaco. Für die Franzosen, die derzeit um schwindelerregende Summen aufrüsten, hat die Personalie Barazite aber keine Priorität. "Die haben 40 Spieler, die wissen vielleicht gar nicht, dass er auf ihrer Liste steht", scherzte Parits.

Bjelica will ähnlich spielen lassen wie Stöger

Die sportlichen Pläne Bjelicas für die Wiener? "Wir haben beim WAC ähnlich spielen lassen. Es wird wieder ein 4-3-3-System und eventuell auch ein 4-2-3-1 geben". Vom WAC werde er jedenfalls keine Spieler mitnehmen: "Weil ich sie nicht schwächer machen will."

Trainerkarriere startete in Kärnten

Der 41-Jährige kam 2004 als Mittelfeldspieler nach Stationen wie Betis Sevilla von Kaiserslautern zur Admira und beendete 2008 beim FC Kärnten seine aktive Laufbahn. Schon in seiner letzten Saison fungierte er als Spielertrainer und blieb dies bis 2009. Nach einem kurzem Intermezzo beim FC Lustenau heuerte der neunfache kroatische Teamspieler 2010 bei Wolfsberg an. Den WAC führte er innerhalb von zwei Jahren in die Bundesliga, wo der Klub in der Aufstiegssaison den fünften Platz belegte.