Niederösterreich

Blackout! Dann sind 200.000 Tonnen Essen in Gefahr

Bei einem Blackout droht in Supermärkten der Verlust von 200.000 Tonnen Waren. Einige Dinge sind im Worst Case essentiell, andere weniger nützlich.

Im Blackoutfall gibt es einige wesentliche Dinge zu beachten.
Im Blackoutfall gibt es einige wesentliche Dinge zu beachten.
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Wie nahe wir am Blackout bereits waren, beziehungsweise immer wieder sind, zeigt der Fall vom Dienstag: Rund zwei Stunden lang war es zu einer auffälligen und vor allem ungewöhnlich langen Abweichung im Stromnetz gekommen. Alleine in Deutschland musste deshalb 120 Mal eingegriffen werden, um das Netz stabil zu halten. 

"Wir lagen am Dienstag bei 49,84 Hertz, das mag nicht dramatisch klingen, aber das kann dann binnen Sekunden nach unten gehen. Vor allen die Dauer der Abweichung war am Dienstag doch bemerkenswert", meinte Blackout-Experte Herbert Saurugg dazu am Mittwoch - alles dazu hier

24 Stunden finster - 1 Woche Stillstand

Denn ein Blackout von "nur" 24 Stunden reiche aus und alles stehe still. "Und das mindestens eine Woche lang. Vor der zweiten Woche geht da gar nichts", erklärt Herbert Saurugg. Viele Unternehmen, Bundesheer, Regierung, Schulen hätten in den letzten Monaten sehr viel Zeit und Geld in die Blackout-Vorsorge gesteckt. Bundesländer bereiten sich mit mehrtägigen Übungen aufs schlimmste Szenario vor, so wie etwa im November in Kärnten.

Diese Dinge/Lebensmittel brauchst Du im Blackoutfall - zum Durchklicken

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    Wenn alles finster ist, dann...
    Wenn alles finster ist, dann...
    Getty Images/iStockphoto

    Auch das Problem der Entsorgung hätten jetzt viele Betriebe verstanden: "An nur einem einzigen Tag wären rund 200.000 verderbliche Lebensmittel zu entsorgen", erklärt der 49-jährige Spezialist. Im Notfall würde aber ein Großteil der verderblichen Waren umgehend an die Bevölkerung verteilt werden.

    Andererseits: Für Kindergärten gibt es bis dato nur vereinzelte Notfallpläne. Vor allem Kinder, kranke, alte und geschwächte Menschen hätten im Blackout im Chaosfall schlechte Karten.

    Die wichtigsten Dinge/Waren im Blackoutfall seien laut Herbert Saurugg Wasser, Nahrung und Medikamente. "Ans Kochen braucht man eher nicht denken, daher halte ich von Notstromaggregat oder Gaskocher eher weniger", so Saurugg. Wichtig sei es, den Eigenbedarf an Medikamenten für zumindest 14 Tage, besser einen Monat, abdecken zu können. Wasser sollte man zumindest mit 6 bis 12 mal 1,5 Liter-Flaschen gelagert haben. Und Lebensmittel für rund 14 Tage.

    Blackout-Vorsorge

    Ebenfalls geeignet bzw. nützlich: Hygieneartikel, Klopapier, Müllsäcke und Katzenstreu (Anm.: Toilettenspülung geht im Blackout-Fall nicht), Erste Hilfe-Kasten und Verbandsmaterial, Batterien, Taschenlampe, Radio, Kerzen, Feuerzeuge, Dokumentenmappe, Bargeld (kleine Scheine) und Tierfutter, sofern Haustiere vorhanden sind.

    Frequenz des Stromnetzes
    Die Stromnetze in Europa sind miteinander verbunden und werden synchron mit einer Frequenz von 50 Hertz betrieben. Bei einer Frequenz von 50 Hertz läuft das Stromnetz stabil – sozusagen die sichere Währung für eine Stromversorgung. Kritisch wird es ab einer Frequenz von 49,80 Hertz bzw. 50,20 Hertz. Ab einer Abweichung von 200 Millihertz werden Maßnahmen getroffen. Bei einer Frequenz von 49 Hertz werden 10 % der Kunden vom Netz genommen.