Sport

Blamables Achtelfinal-Aus für Manchester-Klubs

Heute Redaktion
Teilen

Für Manchester United ist eine international vollkommen enttäuschende Saison am Donnerstagabend im Achtelfinale der Fußball-Europa-League zu Ende gegangen. Der Tabellenführer der englischen Premier League unterlag Athletic Bilbao im Rückspiel in Spanien mit 1:2, nachdem er bereits die Hinpartie mit 2:3 verloren hatte. Neben Bilbao schafften auch Hannover 96 (ohne Emanuel Pogatetz), Valencia und AZ Alkmaar den Aufstieg in die Runde der letzten acht.

ManUnited war im Baskenland in Bestbesetzung angetreten, fand aber kaum Mittel, um dem Tabellensiebenten der Primera Division wirklich gefährlich zu werden. Auf der anderen Seite sorgte Llorente noch vor der Pause für die Vorentscheidung. Bilbaos Topstürmer verwertete einen 30-Meter-Idealpass von Amorebieta mit einer Direktabnahme ins lange Eck (23.). Ferdinand hatte "geschlafen" und Llorente nicht am Torabschluss gehindert.

Nach dem Seitenwechsel hatten die Basken die Partie weiter unter Kontrolle und kamen verdient zum 2:0. De Marcos konnte sich den Ball im Strafraum herrichten und schoss für die Truppe von Coach Bielsa ein (65.). United gelang fast aus dem Nichts noch Ergebniskosmetik, ein Rooney-Weitschuss landete genau im Kreuzeck (80.). Mehr war für die enttäuschenden Mannen von Trainer Alex Ferguson aber nicht drinnen.

Hannover mit verdientem Aufstieg

Verdient zog Hannover ins Viertelfinale ein. Der deutsche Bundesligist legte beim 4:0-Erfolg gegen Standard Lüttich schon in der Anfangsphase den Grundstein zum Sieg und größten internationalen Erfolg der Vereinsgeschichte. Lüttich-Goalie Bolat konnte eine Schlaudraff-Hereingabe nur vor die Füße von Abdellaoue abwehren, der keine Mühe hatte, zum 1:0 abzustauben (4.). Ein Kanu-Eigentor (21.) machte die Hoffnungen der Belgier endgültig zunichte.

Die Gäste, die vor eigenem Publikum ein 2:2 erkämpft hatten, mussten die Partie nach einer harten Gelb-Roten Karte für Gakpe (58.) nach einem Foulspiel an Haggui in Unterzahl zu Ende spielen und diese endete nach einem weiteren unglücklichen Eigentor von Kanu (73.) und einem Pinto-Treffer (93.) noch mit einem klaren 4:0-Heimsieg der 96er. ÖFB-Teamverteidiger Pogatetz saß bei den Siegern nur auf der Bank, ihm wurde Eggimann vorgezogen.

Auch Valencia und Alkmaar weiter

Definitiv zu Ende ist die Europacup-Saison hingegen mit Marcel Ritzmaier für einen anderen Österreicher. Der interimistisch von Philip Cocu betreute PSV Eindhoven schied ohne dem nicht im Kader aufscheinenden 18-Jährigen nach einem 1:1 gegen Valencia aus. Rami brachte die Spanier in Führung (47.), Toivonen gelang nur der Ausgleich (64.) für die Niederländer. Valencia hatte das Hinspiel mit 4:2 gewonnen.

Ebenfalls weiter ist der niederländische Tabellenführer Alkmaar trotz einer 1:2-Niederlage bei Udinese, bei der er fast die gesamte Spielzeit nach dem Ausschluss von Viergever (2./Notbremse) in Unterzahl spielen musste. Di Natale hatte das Hinspiel-Ergebnis zwar mit einem Doppelpack (3./Foulelfmeter, 15.) ausgeglichen, Falkenburg schoss die Gäste aber mit dem Anschlusstreffer noch in die nächste Runde.

ManCity trotz Sieg ausgeschieden

Nach United ist am Mittwochabend auch Manchester City aus der Europa League ausgeschieden. Die "Citizens" gewannen im Etihad Stadium zwar nach einer tollen Aufholjagd gegen Sporting Lissabon das Achtelfinal-Rückspiel noch mit 3:2, schieden aber nach dem 0:1 in Portugal aufgrund der Auswärtstorregel knapp aus. Damit ist kein englischer Verein mehr im zweitwichtigsten europäischen Clubbewerb vertreten. Den Aufstieg fixierten auch Schalke 04 mit Christian Fuchs, Atletico Madrid und Metalist Charkiw.

Sporting präsentierte sich in England extrem konterstark und erlebte eine traumhafte erste Hälfte. Nach einem Fernandez-Tor (33.) und einem Van-Wolfswinkel-Treffer (40.) standen die Zeichen auf einem Auswärtssieg. Mit dem Anschlusstreffer in der 60. Minute leitete Agüero aber eine packende Schlussphase ein. Balotelli mit einem verwerteten Foulelfmeter (75.) und abermals Agüero (82.) ließen die Truppe von Roberto Mancini nochmals hoffen. Die Schluss-Drangphase blieb aber unbelohnt, da Sporting-Goalie Patricio bei der letzten Aktion einen Kopfball des aufgerückten City-Tormanns Hart mit einem tollen Reflex hauchdünn neben das Tor abwehrte (96.).

Schalke dreht Partie

Bei Schalkes klarem 4:1-Heimsieg gegen Twente Enschede (Hinspiel 0:1) stand einmal mehr Klaas-Jan Huntelaar im Mittelpunkt. Der niederländische Stürmer sorgte mit einem Triplepack (29., 57./Handselfmeter, 81.) fast im Alleingang für die Entscheidung und hält nun nach 37 Saison-Pflichtspielen bei 37 Treffern. In der Europa League hat er neunmal getroffen. Den vierten Treffer steuerte Jones (71.) bei. Christian Fuchs bot auf der linken Abwehrseite eine solide Leistung.

Kavlak und Dag verlieren gegen Atletico

Chancenlos war Besiktas Istanbul gegen Atletico Madrid. Mit Veli Kavlak und Ekrem Dag (bis zur Pause) in der Startformation sowie ohne dem angeschlagenen Tanju Kayhan setzte es vor eigenem Publikum eine 0:3-Niederlage. Das Hinspiel in Spanien war ebenfalls schon mit 1:3 verloren gegangen. Die Treffer erzielten Lopez (26.), Falcao (83.) und Salvio (94.).

Charkiw in nächster Runde

Salzburg-Bezwinger Charkiw zog in einem echten "Krimi" in die nächste Runde ein. Piräus hatte nach dem 1:0-Erfolg im Hinspiel sowie der schnellen Führung durch Marcano (15.) lange Zeit wie der sichere Aufsteiger ausgesehen. Als die Griechen nachließen, drehten die Ukrainer in der Schlussphase aber noch die Partie. Villagra (81.) und Devic (86.), der in der 77. Minute mit einem überheblich geschossenen Elfmeter an Piräus-Goalie Megyeri scheiterte, ließen den ukrainischen Tabellendritten doch noch jubeln.

Auslosung am Freitag

Das Viertel- sowie auch das Semifinale werden am Freitag (ab 13.00 Uhr) in Nyon ausgelost. Spanien ist noch mit den drei Vereinen Valencia, Athletic Bilbao und Atletico Madrid vertreten, Deutschland hat mit Hannover 96 und Schalke 04 noch zwei Clubs im Rennen. Dazu kommen je eine Mannschaft aus den Niederlanden (Alkmaar), der Ukraine (Metalist Charkiw) und Portugal (Sporting Lissabon).

APA/red