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Blamage statt Gold für Usain Bolt

Heute Redaktion
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Niemand kann dem Jamaikaner derzeit das Wasser auf der Laufbahn reichen, befinden Sportexperten. Das setzte Usain Bolt auch im 100-Meter-Finale bei der WM in Daegu (Südkorea) unter Beweis. Doch statt der erwarteten Goldmedaille setzte es am Sonntag die Disqualifikation nach einem Fehlstart.

Der Jamaikaner sprintete zu schnell aus dem Startblock, der Lauf wurde abgebrochen. Bolt war sichtlich geschockt: Der als Favorit gehandelte Läufer riss sich sein Trikot vom Leib, schaute wütend in den Himmel und verschwand danach in den Kabinen des Stadions. Mit seiner Disqualifikation ist der Traum vom dritten WM-Gold in Folge geplatzt.

An Fehlstartregel gescheitert

Zum Verhängnis wurde Bolt die im Jänner 2010 eingeführte Fehlstartregel, bei der jeder Läufer bei einem zu schnellen Start sofort mit der Disqualifikation bestraft wird. Davor kam der Ausschluss erst nach dem zweiten Fehlstart zum Tragen. Bitter für den Jamaikaner: Bereits im Vorlauf am Samstag ließ er seine Gegner weit hinter sich und gab Anlass zu Spekulationen, ob sein eigener Weltrekord von 9,58 Sekunden fallen würde.

Bolts Ausschluss wurde von Landsmann und Trainingspartner Yohan Blake genutzt: Der 21-Jährige holte sich in 9,92 Sekunden WM-Gold vor dem US-Amerikaner Walter Dix in 10,08 Sekunden und Kim Collins von St. Kitts and Nevis in 10,09 Sekunden. "Ich habe mein ganzes Leben für diesen Moment gearbeitet", erklärte Blake als jüngster Sprint-Weltmeister der WM-Geschichte. Bolt hat seine nächste Chance beim Start über 200 Meter am Freitag.

Überraschungssieger über 10.000 Meter

Für eine weitere Überraschung sorgte der Äthiopier Ibrahim Jeilan im Lauf über 10.000 Meter. Der 22-Jährige krönte sich in 27:13,81 Minuten in einem spannenden Schlusssprint zum Weltmeister. Der Brite Mo Farah (27:14,07) und der Äthopier Imane Merga (27:19,14) hatten das Nachsehen.

Aufgeben musste Äthiopiens Superstar Kenenisa Bekele nach 6000 Metern. Eigentlich feierte der 29-jährige dreifache Olympiasieger und Weltrekordler in Daegu sein Comeback nach einer Oberschenkelverletzung. Doch dies misslang, Bekele konnte nicht an seine vergangenen vier WM-Titel in Folge über 10.000 Meter anschließen.