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Blamierte sich Liverpool wegen Doppeladler-Jubel?
Liverpool verlor in der Champions League 0:2 bei Roter Stern Belgrad. Aus Angst vor Fan-Attacken saß der Edel-Joker zuhause.
Liverpool ist nach elf Premier-League-Runden ungeschlagen. Der Vorjahres-Finalist patzte am Dienstag dafür in der Königsklasse und droht damit in der "Todesgruppe" mit PSG und Napoli den Kürzeren zu ziehen.
Die Reds blamierten sich im Champions-League-Gastspiel in Serbien. Roter Stern Belgrad schockte die Briten schon in Hälfte eins mit zwei frühen Toren. Die gefürchtete Offensive der Gäste erarbeitete sich zu wenig Chancen und vergab diese dann stümperhaft.
Mane schwach, kein Ersatz mit
Mo Salah blieb blass. Daniel Sturridge enttäuschte als Firmino-Ersatz. Der Brasilianer war geschont worden, kam früh in der zweiten Halbzeit, konnte die Pleite aber nicht mehr abwenden. Ex-Salzburger Sadio Mane war ein Totalausfall.
Mane wirkte überspielt. Der Senegalese spielte in den vergangenen Wochen in Hochform, wirbelte Top-Gegner wie den FC Arsenal schwindelig. Gegen Belgrad rutschte er beim Versuch eines Übersteigers aus, Zuspiele sprangen ihm meterweit vom Bein weg, Dribblings endeten schon beim ersten Gegenspieler. Ihm gelang nichts.
Das Problem: der logische Ersatz war gar nicht mit. Trainer Jürgen Klopp konnte nicht reagieren und positionsgetreu wechseln. Xherdan Shaqiri war in der Heimat geblieben - wegen Fan-Drohungen des gegnerischen Anhangs.
Er war im letzten Liga-Spiel vor der Belgrad-Reise nur von der Bank gekommen, also ausgeruht. Der Schweizer hätte mit seinen Tempo-Dribblings die Gegner vor große Probleme stellen können. Klopp hatte sich aber anders entschieden.
Der Hintergrund
Shaqiri hat kosovarische Wurzeln. Bei der WM-Endrunde in Russland gab es große Aufregung um den Doppeladler-Jubel der Schweizer Nationalspieler Shaqiri und Granit Xhaka, die gegen Serbien trafen und mit der Geste Solidarität mit dem Kosovo symbolisierten. Der Kosovo wird von Serbien nicht als eigener Staat anerkannt.
Schon nach der Gruppen-Auslosung gab es üble Drohungen gegen Shaqiri. Ein Auftritt in Belgrad hätte ein erhebliches Sicherheitsrisiko dargestellt. Klopps Entscheidung seinen Spieler zu schützen ist nachvollziehbar. Die Tatsache, dass politische Spannungen so deutlich Einfluss auf ein Champions-League-Spiel nehmen, sorgt aber für Unverständnis.
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(Heute Sport)