Krise bei Sportwagenhersteller

"Blanke Panik": Porsche will Top-Manager loswerden

Der Finanzvorstand und der Vertriebsvorstand von Porsche sollen sofort weg. Ein Top-Manager sagt, so etwas habe er noch nie erlebt.
03.02.2025, 08:45

Porsche ist in der Krise. Jetzt will der deutsche Sportwagenhersteller zwei Top-Manager loswerden. Aufsichtsratschef Wolfgang Porsche sei beauftragt worden, mit Finanzvorstand Lutz Meschke und Vertriebsvorstand Detlev von Platen Gespräche über ein vorzeitiges Ausscheiden zu führen, wie das Unternehmen mitteilt.

Angaben zu den Gründen macht Porsche nicht. Laut "Bild" werden die beiden für das kriselnde Geschäft und den schwachen Aktienkurs von Porsche verantwortlich gemacht. "Intern herrscht blanke Panik!", sagt ein Manager aus dem Mutterkonzern Volkswagen zu der Zeitung. So etwas habe er noch nie erlebt.

Vor allem das Geschäft im wichtigsten Markt China läuft schlecht für Porsche. Zuletzt gab es dort ein kräftiges Minus von 28 Prozent. Der deutsche Autopapst Ferdinand Dudenhöffer vermutet ein sehr großes Problem im China-Vertrieb, wenn gleich zwei Vorstände quasi über Nacht abgelöst werden müssen.

"Beginn der Deindustrialisierung"

"Um die deutsche Autoindustrie scheint es deutlich schlechter bestellt zu sein als wir nach dem schwierigen Jahr 2024 erwarteten", sagt Dudenhöffer. Bei allen deutschen Autobauern dominiert der Rotstift, Produktionen werden zum Teil deutlich heruntergefahren.

Die jungen chinesischen Autobauer seien extrem harte Wettbewerber geworden und schnappten den deutschen Premiummarken die Kunden weg. Gleichzeitig werde mit US-Präsident Donald Trump der US-Markt wegen Zöllen sehr schwer.

Zusätzlich habe Porsche wie die anderen extrem in die Elektroautos investiert, die in Europa nur schwer Kunden fänden. Der neue Macan, das meistverkaufte Auto von Porsche, wird in Europa derzeit nur als Elektroversion angeboten.

Dudenhöffer sagt: "Es sieht nach einer langen Durststrecke in der deutschen Autoindustrie aus und am Ende der Durststrecke wird die Autoindustrie in Deutschland deutlich kleiner sein." Und weiter: "Die Autoindustrie scheint der Beginn einer Deindustrialisierungswelle in Deutschland zu werden."

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