In Österreich sind solche Vorfälle neu, zumindest in dieser Anzahl. Doch immer öfter berichten "Heute"-Leser von höchst unguten Erlebnissen mit Wiener Taxlern. Aktuell meldete sich ein Musik-Fan aus Wels. Stefan P. fuhr nach Wien, um am 17. Juli eine seiner Lieblingsbands in Ernst Happel Stadion zu sehen. Die Rocker Iron Maiden gastierten im Rahmen ihrer "Run For Your Lives"-Tour.
Einlass ins Stadion war bereits um 17 Uhr, um 19.30 Uhr sollte der wilde Gig beginnen. Stefan P.: "Da wir aus Wels angereist waren, ließen wir unser Auto im Hotel." Es war nicht weit, sie wohnten direkt an der Reichsbrücke im District Living. Die U-Bahn-Station liegt vor der Tür.
Nach dem Konzert waren sie "recht müde", wollten sich also nicht mehr in die volle U-Bahn drängen. Der Plan: die 4,6 Kilometer lange Fahrt (laut Google Maps) mit dem Taxi zurücklegen. Also fragten sie einen der Lenker vor Ort, "er sagte ja, verlangte allerdings rund 45 Euro!" Es ist also wieder geschehen: Taxifahrer, die Konzertbesucher abzocken, ihr Taxameter nicht einschalten und stattdessen einen – viel zu hohen – Fixpreis verlangen.
Stefans Reaktion: "Wir lehnten dankend ab und gingen zu Fuß weiter. Alles, was recht ist, aber das ist eine bodenlose Frechheit."
Eine ähnliche Aktion erlebte ein weiterer Inlands-Tourist in Wien – er will anonym bleiben: "Am 22.Juli fuhren ich und meine Gattin nach Wien. Wir nahmen ein Taxi vom Hauptbahnhof in die Boerhaavergasse im 3. Bezirk." In die eine Richtung verlangte der Fahrer 18,40 Euro, in die andere nur 10 Euro. Auch dieser Fahrgast wundert sich, "Abzocke!"
Von "einzelnen schwarzen Schafen" spricht man bei der Taxi-Innung, "der weitaus größte Teil der Wiener Taxler hält sich an die Regeln.“ Immerhin gebe es 20 Millionen Fahrten pro Jahr in der Bundeshauptstadt und die Beschwerden sind im Vergleich dazu verschwindend gering. Fix ist jedenfalls: Für den Taxi-Lenker ist es Pflicht, den Taxameter einzuschalten. Falls der Lenker sich weigert, soll man das Kennzeichen aufschreiben und sich an die eigene Beschwerdekommission wenden. Dafür gibt es im Inneren der Fahrzeuge einen QR-Code und Infokarten, oder man meldet sich auf taxifeedback.at.