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Bolt: Darum ist er superschnell

Heute Redaktion
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Chicken-Nuggets und Yam-Wurzel als Spezialdoping, Jamaikas Sportsystem als Basis für Sensationszeiten. Sportärzte staunen: perfekte Körper-Proportionen und Gummigelenke sprengen alle physischen Grenzen

Er kam, sah und knackte alle Rekorde! Sprintrakete Usain Bolt durchbrach mit seinen 9,58 Sekunden im 100-Meter-Finale der LA-WM in Berlin eine Schallmauer, die französische Experten 2008 für unüberwindbar erklärt hatten. Was macht Bolt so außerirdisch schnell?

- Beinhebel: Er gewinnt bei jedem Schritt zehn Zentimeter durch perfekte Proportionen der Ober- und Unterschenkel, weiß Sportmediziner Hans Holdhaus.

- Gelenke: Er arbeitet mit großer Reaktivität in den Fußgelenken - wie ein Flummi, analysierte der deutsche Sprinter-Trainer Klaus Jakobs.

- Leichtfüßigkeit: Bolt ist kein Muskelpaket wie Ben Johnson, sondern ein neuer Typ Läufer. Spezialmessgeräte zeigten, dass er in Berlin mit seiner Leichtfüßigkeit phasenweise sogar an der 45-km/h-Marke kratzte.

- Ernährung: Bolt nennt stets die Yam-Wurzel aus seiner Heimat als Geheimmittel. Vor dem Finale aß er wie auch in Peking Fast Food: Chicken-Nuggets.

- Sportsystem: Auf Jamaika will jedes Kind mit einer Karriere als Läufer der Armut entfliehen. Von klein auf sind in Schul- und Sportsystem Lauf-Wettkämpfe an der Tagesordnung.

Bolt konzentriert sich unterdessen bereits auf die 200-Meter-Distanz, wo heute Vorläufe und am Donnerstag die Entscheidung auf dem Programm steht. Dieses Rennen wird für mich viel schwieriger werden, denn auf dieser Strecke ist Tyson Gay noch ein bisschen besser. Der Start des US-Boys ist aber noch ungewiss.