Nahost-Eskalation

"Bombe schlug ein" – Österreicher erlebte Krieg im Iran

Am Montag konnte Christoph Lechner endlich wieder österreichischen Boden betreten. Er berichtet von seinen Erlebnissen im Kriegsgebiet.
Newsdesk Heute
23.06.2025, 10:46
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Die Lage im Israel und im Iran ist weiterhin prekär. Zahlreiche Österreicherinnen und Österreicher versuchen aus den vom Krieg gebeutelten Regionen zu entkommen. Alleine aus dem Iran wurden in den vergangenen Tagen über 60 österreichische Staatsbürger bei der Ausreise unterstützt.

So landete am Montagmorgen ein Evakuierungsflug in Wien. An Bord war auch Christoph Lechner. Er war vor über 14 Tagen beruflich in den Iran eingereist. Damals sei Teheran noch eine "pulsierende Stadt" gewesen, berichtete Lechner vor Journalisten am Wiener Flughafen. Bei seiner Ausreise war davon nichts mehr zu sehen. "Wir waren die einzigen auf der Straße", so der Österreicher.

Lange Heimreise

Die Reise beschrieb Lechner als langwierig, aber "top organisiert". Eigentlich habe er schon vor einer Woche ausreisen wollen, aufgrund der Kriegsgeschehnisse musste er schließlich bis Samstag warten. Demnach startete seine Odyssee um drei Uhr früh.

Da er sich zuvor am Kaspischen Meer aufgehalten habe, musste er erstmal wieder nach Teheran fahren. Von dort ging es mit Shuttle-Bussen in Richtung der armenischen Grenze. Lechner sei währenddessen in stetigem Austausch mit der Botschaft gewesen.

An der armenischen Grenze angekommen, folgte ein zwei Kilometer langer Fußmarsch über die Grenze, ehe das normale Ausreiseprozedere beginnen konnte. Danach ging es zu Fuß zum nächsten Bus, der ihn und die anderen Ausreisenden in die armenische Hauptstadt Jerewan brachte. Aufgrund seiner langen Reise habe er mittlerweile "das Zeitgefühl verloren".

Mann aus Wohnung geschossen

Lechner zufolge sei er es gewöhnt, sich in Krisengebieten aufzuhalten. Zur Situation im Iran sagte er, dass man nervös werden könnte, "wenn man es nicht gewohnt ist". In Teheran habe er nur wenig Zerstörung sehen könne.

Trotzdem fügte Lechner hinzu: "Im Bereich, wo auch ich gewohnt habe, ist eine Bombe eingeschlagen." Diese habe allerdings "eher" die Straße getroffen, woraufhin die Wasserversorgung zusammengebrochen sei. Auch ein Haus sei getroffen worden. Laut Lechner wurde dabei "ein bekannter Wissenschaftler herausgeschossen".

350 Personen unterstützt

Wie das Außenministerium (BMEIA) berichtet, konnten seit dem Ausbruch der militärischen Auseinandersetzung zwischen Israel und dem Iran rund 350 Personen, darunter Staatsangehörige von Partnerstaaten, bei der Ausreise aus den beiden Ländern unterstützt werden.

Das Außenministerium rät "dringend davon ab, derzeit in die Krisenregion einzureisen". Darüber hinaus werden Österreicherinnen und Österreicher in der Region gebeten, "sich via Auslandsregistrierung zu registrieren, sollte dies noch nicht erfolgt sein". Dadurch könne man die Betroffenen erreichen und über weitere Entwicklungen informieren.

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