Die Preise für Rohöl sind am Montagmorgen nach dem US-Angriff auf iranische Atomanlagen gestiegen. Der Preis für ein in Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August kletterte in den ersten Handelsminuten der Woche um bis zu knapp sechs Prozent auf 81,40 US-Dollar und damit auf den höchsten Stand seit Mitte Jänner. Das Kursplus schmolz allerdings schnell wieder etwas ab – zuletzt legte der Brent-Preis noch um eineinhalb Prozent auf 78,18 Dollar zu.
Der Iran drohte den USA mit Konsequenzen nach den Angriffen auf iranische Atomanlagen. Zu möglichen Gegenschlägen des Irans könnten weitere Luftangriffe auf Israel, Attacken auf US-Truppen im Nahen Osten, Terroranschläge in den USA sowie eine Schließung der Schifffahrtsstraße von Hormus gehören.
Die Straße von Hormus dient den großen Ölexport-Ländern als Hauptachse. Die schmale Wasserstraße kurvt sich um die Vereinigten Arabischen Emirate und die omanische Exklave Musandam im Süden herum und wird im Norden komplett vom Iran begrenzt. An ihrer engsten Stelle ist sie nur etwa 38 Kilometer breit.
Am Montagmorgen wurde bekannt, dass zwei Supertanker vor der Straße von Hormus umgekehrt sind. Die Tanker Coswisdom Lake und South Loyalty, beide mit einem Fassungsvermögen von rund zwei Millionen Barrel, änderten den Kurs am 22. Juni und bewegten sich in Richtung Süden.