Lkws bei Fordo

Wurde das Uran vor dem US-Angriff weggeschafft?

Vor dem US-Bombardement der Urananreicherungsanlage gab es auf dem Gelände im Iran rege Aktivität. Satellitenbilder zeigen mehrere Fahrzeuge.
23.06.2025, 07:58
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Das US-Militär hat dem iranischen Atomwaffenprogramm mit seinen Luftangriffen vom Sonntag nach eigenen Angaben enormen Schaden zugefügt: "Ich möchte hier nicht auf sensible Geheimdienstinformationen eingehen, aber wir wissen, dass wir das iranische Atomprogramm in der vergangenen Nacht erheblich zurückgeworfen haben, um Jahre oder darüber hinaus", sagte US-Vizepräsident Vance am Sonntag dem Fernsehsender ABC.

US-Regierung: "Überwältigender Erfolg"

Auch Verteidigungsminister Pete Hegseth beschrieb "Midnight Hammer", so der Name der Operation mit von B-2-Bombern abgeworfenen Bunker-Buster-Bomben, als "überwältigenden Erfolg". US-Präsident Trump schrieb am Sonntagabend, dass die Schäden an Fordo "angeblich monumental" seien. Wie schwer die Uranaufbereitungsanlage Fordo, die als einer der wichtigsten Standorte des iranischen Atomwaffenprogramms gilt, bei den Angriffen in der Nacht auf Sonntag tatsächlich getroffen wurde, lässt sich derzeit nur schwer abschätzen.

Satellitenbilder vor und nach dem Angriff zeigen mehrere Löcher im Berg, aus der Vogelperspektive sieht das Gebiet um Fordo aber ähnlich aus wie vor dem US-Angriff. Wie groß die Schäden an der unterirdischen Anlage durch die GBU-57-Bomben, die bis zu 60 Meter Erde oder 20 Meter Beton oder Fels durchdringen können und dann detonieren, wirklich sind, lässt sich derzeit nicht unabhängig bewerten.

Iran: "Angereichertes Uran in Sicherheit"

Satellitenaufnahmen des Gebiets aus den Tagen vor dem Angriff zeigen aber, dass das Regime in Teheran angesichts des drohenden Angriffs mit den speziellen US-Bomben wichtiges Material und Rohstoffe aus der Fordo-Anlage evakuiert haben könnte. So waren am Donnerstag und Freitag über ein Dutzend Lastwagen vor dem Eingang zur Urananreicherungsanlage geparkt, auch Bulldozer arbeiteten in dem Gebiet.

Unmittelbar vor den US-Luftschlägen auf Fordo wurden ungewöhnliche Aktivitäten beobachtet.
- / AFP / picturedesk.com

Iranische Staatsmedien berichten zudem, dass wichtige Nuklearstützpunkte vor dem US-Angriff evakuiert und angereichertes Uran an anderen Standorten in Sicherheit gebracht worden seien. In Fordo reichert der Iran laut diversen Atomaufsichtsorganisationen in 3000 Zentrifugen Uran an. Auch der Sprecher der iranischen Atomenergiebehörde, Behrus Kamalwandi, hatte bereits nach Beginn der israelischen Angriffe auf den Iran behauptet, iranische Uranvorräte seien verlegt worden.

Laut US-Präsident Donald Trump ist Fordo durch die Angriffe inoperabel. Mannan Raeisi, ein Abgeordneter für die Stadt Qom, sagte gegenüber der iranischen Nachrichtenagentur Tasnim aber, dass kritische Infrastruktur am Standort intakt geblieben sei.

Weitere geheime Bunker für Atomprogramm?

Auch eine Abrüstungsexpertin geht davon aus, dass der Iran einen Teil seines hoch angereicherten Urans nicht mehr in den von den USA in der Nacht angegriffenen Atomanlagen gelagert hatte. Mit ziemlicher Sicherheit seien diese Vorräte an gut gesicherte und nicht bekannte Orte gebracht worden, wo sie vor möglichen israelischen oder amerikanischen Angriffen sicher seien, sagte Darya Dolzikova vom Forschungsinstitut Royal United Services Institute. Es sei auch unklar, welche geheimen Anlagen im Iran noch existieren könnten, in denen Teheran Zentrifugen zur Anreicherung betreibe und an Waffen arbeite.

Das Regime in Teheran hat nach den US-Angriffen schwere Konsequenzen angekündigt: "Die Ereignisse von heute Morgen sind ungeheuerlich und werden dauerhafte Folgen haben", schrieb der iranische Außenminister Abbas Araghchi auf der Plattform X. Auch Irans Verbündeter Russland verurteilte die US-Bombardements entschieden und forderte von den Vereinten Nationen Konsequenzen.

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