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Bombe auf Wimbledon: Als Fogninis Wunsch real war

Heute Redaktion
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"Hier sollte eine Bombe explodieren", tobte Fabio Fognini in Wimbledon. Ein verstörender Ausspruch, sein Wunsch war im zweiten Weltkrieg traurige Realität.

Aufregung in Wimbledon! Fabio Fognini scheiterte in der dritten Runde des Rasen-Klassikers an US-Spieler Tennys Sandgren mit 3:6, 6:7 (12) und 3:6. Nicht nur mit der Leistung war der Italiener unzufrieden, sondern auch mit der Ansetzung der Partie auf Court 14. Dabei lieferte er einen verbalen Eklat, der auch aufgrund der Geschichte des Turniers unpassend ist.

"Ist es fair, hier zu spielen? Verdammte Engländer, wirklich, verdammt. Ich wünschte, hier würde eine Bombe explodieren. Hier sollte eine Bombe explodieren", schimpfte Fognini. Bomben auf Wimbledon – das hat es schon gegeben, in einer der dunkelsten Zeiten der Geschichte.

Nämlich im zweiten Weltkrieg, als die Anlage und die Umgebung wiederholt unter Bombenangriffen der Nazis zu leiden hatte. Insgesamt wurden mehr als 1.000 Bomben über Wimbledon abgeworfen, 150 Personen wurden dabei getötet, mehr als 2.000 Menschen verloren ihre Behausungen. Besonders schwer wurde die Tennis-Anlage am 11. Oktober angegriffen, als fünf 200-Kilo-Bomben den Centre Court trafen. Erst nach dem Krieg konnten die Schäden behoben werden.

Fognini entschuldigte sich nach dem Spiel für seine irritierenden Äußerungen. Ob es für ihn Konsequenzen geben wird, ist derzeit noch offen. (red)