Niederösterreich

"Bombenbauer" wollte mit Zündpulver nur Kaffee kochen

Ein 29-jähriger Iraker soll am FP-Zentrale-Brandanschlag beteiligt gewesen sein und Bombenbaupläne gehabt haben. Er bestritt indes alles.

Prozess am LG St. Pölten
Prozess am LG St. Pölten
Doku NÖ

Ein 29-Jähriger musste am Montag in St. Pölten vor Gericht: Er soll neben einem 21-jährigen Asylwerber und zwei unbekannten Männern im August 2019 einen Brandanschlag auf die FP-Parteizentrale in St. Pölten verübt haben. Zudem soll der Iraker Mitglied in einschlägigen Facebook-Gruppen gewesen sein und sich darin bereit erklärt haben, einen Sprengsatz für einen Terroranschlag im Bundesgebiet zu bauen.

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    Sicherheit stand an erster Stelle bei Prozess in St. Pölten.
    Sicherheit stand an erster Stelle bei Prozess in St. Pölten.
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    Aufgeflogen ist die mutmaßliche Causa nach der Meldung eines Geheimdienstes. Beim Verdächtigen waren nach dessen Ausforschung Blockbatterien, Kanister und Kabeln sowie 25 Gramm Zündholzkopf-Pulver gefunden worden. Die rund 2.000 abgeschabten Zündholzköpfe brauchte er fürs Kaffeekochen, den Kanister habe er für Apfelessig gebraucht.

    "Kann gar keine Bombe bauen"

    "Ich kann gar keine Bombe bauen, das können nur Profis", meinte der Angeklagte zu den Vorwürfen. Beim Brandanschlag am 12. August 2019 will der 29-Jährige gar nicht in St. Pölten, sondern bei einem Bekannten in Villach gewesen sein. Doch der Bekannte gab dem Angeklagten kein Alibi und auch die Handy-Standortdaten deuteten nicht auf einen Kärnten-Aufenthalt hin.

    Dafür gebe es laut Staatsanwalt eine eindeutige DNA-Spur auf einer in der Nähe des Tatorts gefundenen Bierflasche, die als Molotowcocktail präpariert worden war. Den DNA-Treffer konnte der Iraker nicht erklären, denn: "Ich trinke keinen Alkohol." Und zum IS habe er gar keine Verbindung: "Das ist eine Verbrecherbande."

    2,5 Jahre Gefängnis

    Ein 21-jähriger Afghane hatte nach dem Brandanschlag auf die FP-Zentrale beim Prozess in St. Pölten Ende 2020 3,5 Jahre Haft ausgefasst – mehr dazu hier.

    Der Verteidiger des angeklagten Irakers sprach von einem reinen Indizienverfahren: "Es gibt keine handfesten Beweise." Das Urteil (nicht rechtskräftig): 2,5 Jahre Haft.

    Die FPNÖ begrüßte das Urteil: "Der gezielte Brandanschlag auf die Parteizentrale ist ein Paradebeispiel für das Asylchaos in unserem Land. Wir lassen uns von Asylstraftätern und 'Feinden der Demokratie' nicht einschüchtern. Die FPÖ NÖ wird ihren Weg zum Schutz der Bevölkerung konsequent fortsetzen. Sicherheit und Ordnung sind die notwendige Antwort auf rohe Gewalt. An dieser Stelle müssen wir die hervorragende Arbeit der Strafverfolgung hervorheben. Damit wurde erst der Grundstein für das heutige nicht rechtskräftige Urteil gelegt."

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      Brandanschlag auf FP-Zentrale: Ermittlungen vor Ort
      Brandanschlag auf FP-Zentrale: Ermittlungen vor Ort
      PD