Niederösterreich

BrandbombeaufFP-Zentrale - 2. Verdächtiger ausgeforscht

Drei Jahre nach dem Brand-Anschlag auf die FP-Landeszentrale wurde nun ein zweiter mutmaßlicher Verdächtiger (29) ausgeforscht.

Tatortermittler nach Anschlag im Sommer 2019
Tatortermittler nach Anschlag im Sommer 2019
privat

Der Brandbomben-Anschlag auf die Landesparteizentrale der Freiheitlichen Partei Österreichs in Niederösterreich hatte im August 2019 weit über die Parteigrenzen für Entsetzen gesorgt. Einzig eine SP-Splittergruppe hatte den Anschlag für unglaubwürdig empfunden und die Täter in FP-Reihen gesucht - mehr dazu hier.

Vier vermummte Angreifer

Wie berichtet hatten in der Nacht auf 12. August 2019 vier Vermummte die Landesparteizentrale der Freiheitlichen in Sankt Pölten mit Molotov-Cocktails beschossen. Die Angreifer schossen dabei Scheiben ein, sorgten auch im Inneren für einen Brand. Dank einer aufmerksamen Taxifahrerin, ihrem Passagier und der Freiwilligen Feuerwehr hielt sich der Schaden in Grenzen.

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    Brandanschlag auf FP-Zentrale: Ermittlungen vor Ort
    Brandanschlag auf FP-Zentrale: Ermittlungen vor Ort
    PD

    Auch ein Video zeigte den Angriff aufs FP-Gebäude, wobei sich ein Verdächtiger selbst in Brand steckte. Die Polizei ermittelte auf Hochtouren und konnte schließlich einen vorbestraften Afghanen (21) ausforschen.

    Vorbestrafter Afghane

    Der 21-Jährige soll sich laut Anklage beim Anschlag verletzt haben, ließ die Brandwunden in einem Wiener Spital behandeln und flog schließlich auf ("Heute" berichtete). In U-Haft soll der Mann einen Mitinsassen mit einem Messer bedroht und mit Suizid gedroht haben. Weiters gab der junge Mann an, von Justizwachebeamten und Mitinsassen geschlagen und misshandelt worden zu sein.

    Der Angeklagte leugnete die Tat, gab an die Brandverletzungen von einem Rolltreppensturz zu haben. Dennoch wurde der damals 21-Jährige beim Prozess am Landesgericht St. Pölten im Oktober 2020 zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt - mehr dazu hier.

    Das ist zweiter Verdächtiger

    Von den drei Komplizen fehlte trotz intensiver Ermittlungen jedoch jede Spur. Jetzt, drei Jahre nach dem Anschlag und knapp zwei Jahre nach dem Prozess, konnte ein zweiter mutmaßlicher Verdächtiger (es gilt die Unschuldsvermutung) ausgeforscht werden.

    Der beschuldigte Iraker (29) soll kein unbeschriebenes Blatt (Anm.: Vorstrafe wegen Mitglied einer terroristischen Vereinigung) sein. „Der verübte Anschlag auf unsere Landeszentrale ist das Ergebnis einer völlig verfehlten Willkommenspolitik. Auf diese Kulturbereicherer können wir gerne verzichten. Wer unsere Gastfreundschaft missbraucht und straffällig wird, hat in Österreich nichts zu suchen“, so FPÖ Landespartei- und Klubobmann Udo Landbauer.

    Die Ermittlungen wegen Brandstiftung und Widerstandes gegen die Staatsgewalt sollen noch im Laufen sein, ein Prozesstermin steht noch aus.