Österreich

Boots-Unglück: 19-Jährige weiter im Koma

Auch eineinhalb Jahre nach einem Boots-Unglück in Hainburg wartet ein Opfer noch immer auf eine Entschädigung seitens der Republik.
Heute Redaktion
13.09.2021, 14:35

Am 1. September 2018 kenterte ein Boot im Rahmen einer Bundesheerübung in Hainburg. Dabei wurden zwei Frauen so schwer verletzt, dass die 19-Jährige nach wie vor auf der Intensivstation liegt. Die 23-Jährige konnte diese erst Wochen nach dem Unglück verlassen und muss seither eine langwierige Rehabilitation absolvieren.

Auslöser des Unfalls war ein Fahrfehler des Bootslenkers. Er durchfuhr die Bugwelle des vor ihm fahrenden Boots, als das von ihm gesteuerte kenterte. Die beiden Frauen wurden erst rund eine Dreiviertelstunde nach dem Unglück aus der Donau geborgen, sie mussten reanimiert werden.

Wie der "Kurier" berichtet, erhielten zumindest diese beiden Opfer schon Schadensersatzzahlungen. Das bestätigte der frühere Innenminister und nunmehrige Präsident der Finanzprokuratur Wolfgang Peschorn.

Klage gegen Finanzprokuratur

Eine andere Frau, die schwer traumatisiert von den Ereignissen ist, wartet laut Anwalt Julian Korisek auf eine Entschädigung. Er kündigte eine Klage gegen die Finanzprokuratur an. Schon beim Prozess gegen den Bootsführer erklärte Korisek, dass seine Mandantin ein psychisches Trauma erlitten habe. Die Frau habe sogar in eine Psychiatrie eingeliefert werden müssen.

Besonders schwer wiege der Umstand, dass es der Frau nicht gelungen sei, die anwesenden Soldaten davon zu überzeugen, dass sich noch Personen unter dem Boot befänden. Die Frau stelle sich laut Anwalt die Frage, ob die Spätfolgen bei den Schwerverletzten vermieden hätten werden können.

In seinem Prozess erklärte sich der Bootsführer schuldig. Er kam mit einer Diversion davon und musste 3.400 Euro Geldbuße bezahlen.