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Boris Becker schießt nach Eklat scharf zurück

Heute Redaktion
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Boris Becker mit seinen Jungs.
Boris Becker mit seinen Jungs.
Bild: Photo Press Service

Boris Becker ruft nach der Attacke gegen seinen Sohn zum Kampf gegen den Rassismus auf. "Es ist Zeit aufzustehen und auf die Straße zu gehen."

"Dem kleinen Halbneger scheint einfach zu wenig Beachtung geschenkt worden zu sein, anders lässt sich sein Verhalten nicht erklären."

Über den Twitter-Account des AfD-Bundestagsabgeordneten Jens Maier war in der vergangenen Woche in Richtung Noah Becker, dem Sohn von Tennis-Ikone Boris Becker, dieser Satz gepostet worden. Der Kommentar wurde später gelöscht.



Wer hat den rassistischen Tweet verfasst?

Nach Angaben Maiers hatte nicht er selbst, sondern ein Mitarbeiter die Zeilen verfasst. Der Kommentar hatte sich auf ein Interview von Noah Becker bezogen. In diesem hatte er erklärt, Berlin sei im Vergleich zu London oder Paris eine "weiße Stadt", er selbst sei wegen seiner braunen Hautfarbe attackiert worden.

Becker: "Es ist Zeit, auf die Straße zu gehen"

Boris Becker ruft nach den Beschimpfungen aus den Reihen der rechtspopulistischen Partei AfD (Alternative für Deutschland) jetzt gegen seinen Sohn Noah zum Kampf gegen Rassismus auf. In einem Gastbeitrag für die "Welt am Sonntag" schrieb der deutsche Ex-Tennis-Star deutliche Worte: "Es ist Zeit, aufzustehen, den Finger zu heben und auf die Straße zu gehen. Hier und auf der ganzen Welt."

"Bei diesem Thema gibt es keine Grauzone"

Rassismus dürfe einfach nicht länger hingenommen werden. Niemand werde bestraft, niemand müsse büßen, und am Ende werde das Thema totgeschwiegen. "Damit muss endlich Schluss sein! Bei diesem Thema gibt es keine Grauzone. Wir haben doch nun wirklich aus unserer Vergangenheit gelernt."

Sohn Noah "ziemlich hart getroffen"

Boris Becker schrieb im Gastbeitrag weiter, er zweifle, dass Mitarbeiter von AfD-Politiker Maier den rassistischen Tweet abgesetzt hätten. "Das tun sie bei der AfD doch immer, das ist ihre Masche. Irgendetwas in die Welt setzen und sich dann davon distanzieren." Der AfD-Politiker wisse genau, was er tue, schreibt Becker. Seinen Sohn habe das Ganze "schon ziemlich hart getroffen". Er sei aber erstaunt gewesen, wie aufgeräumt er auf eine solche Aussage reagiert habe. "Da hat er mir in seinen jungen Jahren einiges voraus, ich bin bei diesem Thema deutlich emotionaler." (Heute Sport)