Was für eine Wendung: Marcel Sabitzer wurde bei Borussia Dortmund schon abgeschrieben. Der ÖFB-Star galt im Sommer als Verkaufskandidat, mehrere Klubs sollen interessiert gewesen sein. Doch dann stellte sich einer quer: Trainer Niko Kovac.
Der BVB-Coach legte sein Veto ein – und macht Sabitzer jetzt sogar zu einem der wichtigsten Spieler im Team. Fünfmal stand der 30-Jährige in den ersten sechs Saisonspielen in der Startelf. Gegen Wolfsburg zeigte er eindrucksvoll, warum: Mit seiner Antizipation holte er zahlreiche Bälle, einer davon leitete das entscheidende 1:0 durch Karim Adeyemi ein. Der Ex-Salzburger traf sehenswert mit einem 126 km/h-Schuss.
Damit ist der BVB-Saisonstart okay: zehn Punkte aus vier Spielen in der Liga – erster Bayern-Jäger. Durch das Comeback von Abwehrboss Nico Schlotterbeck zeigte sich die Defensive nach dem bitteren 4:4-Remis in der Champions League bei Juventus Turin stabilisiert.
Kovac lobt öffentlich Sabitzers Erfahrung, Disziplin und Einsatzfreude. Vor dem Champions-League-Duell bei Juventus Turin erklärte er sogar, warum er lieber auf Sabitzer als auf den 30-Millionen-Neuzugang Jobe Bellingham setzt: "Er bringt Routine auf höchstem Niveau mit."
Sabitzer zahlt dieses Vertrauen mit Leistung zurück. Zusammen mit Felix Nmecha bildete er gegen Wolfsburg ein starkes Mittelfeld-Duo. Während Nmecha das Spiel ankurbeln soll, übernimmt Sabitzer die Rolle des Raumpolizisten. Schon im Angriffsdrittel lauert er auf Ballverluste, um sofort ins Gegenpressing zu gehen – genau so, wie es Kovac liebt.
Im Team sei er mittlerweile voll angekommen, berichten BVB.Insider. Auch mental wirkt Sabitzer gefestigter, der laut Berichten als Einzelgänger in der Kabine galt.
Den Steirer soll jetzt laut "Bild" unter Kovac eine Sonderrolle erhalten haben. So soll er künftig zum engsten Vertrautenkreis des Cheftrainers gehören. In der Vergangenheit galten bereits Kapitän Emre Can und Pascal Groß als "Mitglieder".
Jetzt sollen der Österreicher, Julian Brandt und Waldemar Anton ebenfalls diesem "Geheimrat" angehören. Alle drei Spieler hätten sich das Vertrauen des Kroaten erarbeitet.
Und was ist mit Bellingham? Der 19-jährige Bruder von Ex-BVB-Star Jude Bellingham kam mit großen Vorschusslorbeeren – und 30 Millionen Euro Ablöse. Doch bislang konnte er die hohen Erwartungen nicht erfüllen. Gegen Wolfsburg wurde er erst in der Schlussphase gebracht – ohne großen Effekt. Kovac bremst: "Er muss sich erst eingewöhnen."
