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Box-Farce: Ermittlungen nach Haye - Harrison

Heute Redaktion
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Am Wochenende wurde der medial gehypte WBA-Weltmeisterschaftskampf im Schwergewichtsboxen zwischen David Haye und Audley Harrison zur Farce. Der britische Boxverband hat interne Ermittlungen begonnen.

Die rund 22.000 Zuseher in der M.E.N.-Arena in Manchester waren mindestens genauso enttäuscht, wie das Millionenpublikum vor den TV-Schirmen. David Haye verteidigte seinen WBA-Titel gegen Audley Harrison, doch der Kampf wurde zur Negativwerbung für den Boxsport. Die ersten beiden Runden passierte fast gar nichts, der Ringrichter musste die beiden Briten ermahnen, endlich zu kämpfen.

Harrison landete einen einzigen richtigen Treffer bevor er von Haye in der dritten Runde nach einem Dauerfeuer auf die Bretter geschickt wurde. Er rappelte sich wieder auf, doch der Ringrichter brach den Kampf kurze Zeit später ab - Harrison war nicht einmal ein Jausengegner.

Ermittlungen gegen beide Boxer

Dank 700.000 Pay-TV-Abos in Großbritannien zu umgerechnet je 20 Euro erhöhte sich Hayes Preisgeld auf 7 Millionen Euro, Verlierer Harrison streift die Hälfte ein. Doch der britische Boxverband überlegt nun, einen Teil oder auch die gesamte Börse Harrisons wegen dessen peinlicher Darbietung einzubehalten.

Auch auf David Haye könnten Probleme zukommen: Er erklärte kurz nach dem Kampf, dass er darauf gewettet habe, in der dritten Runde zu gewinnen - was den Regeln nach verboten ist. Mittlerweile relativierte der 30-Jährige diese Aussagen und behauptete, er habe nicht aktiv in einem Wettbüro auf sich gesetzt, sondern seine Wette bloß Freunden und Familien gegenüber geäußert zu haben. Doch der Verband ermittelt nun auch in dieser Sache.